Im kleinen Zentrum von Stuttgart-Heumaden bahnen sich einige Veränderungen an. Bereits vom 17. August an müssen Kunden der Volksbank ohne Bedienschalter auskommen, doch es gibt auch gute Nachrichten.

Heumaden - Diesmal soll alles anders werden. Die Esslinger Bäckereikette Zoller übernimmt das Ladenlokal an der Ecke Fenchel- und Bildäckerstraße in Stuttgart-Heumaden. Seit einigen Wochen steht die Fläche leer. Mal wieder. In den vergangenen Jahren hat es an der Stelle etliche Wechsel gegeben. Mehrere Unternehmer hatten sich dort über ein Franchisekonzept einer Großbäckerei aus Bempflingen (Landkreis Esslingen) versucht, die letzte Handelspartnerin hatte sich erst im März 2019 präsentiert.

 

Bald soll es an der Stelle aber wieder Brote, Brötchen und Kuchen zu kaufen geben. „Der Mietvertrag ist unterschrieben“, sagt Jörg Zoller, der das Familienunternehmen in der vierten Generation gemeinsam mit seinem Bruder führt. Derzeit warte man auf eine Baugenehmigung, um den Eingangsbereich umzugestalten, und auch Personal werde noch gesucht. Im Oktober oder November, so sein Wunsch, soll die Eröffnung sein. Jörg Zoller plant langfristig. „Wir machen viele Dinge anders“, kündigt er an. So arbeite man nicht über Franchise, sondern mit eigenen Leuten.

Die Bäckerei ist seit 30 Jahren in Ruit vertreten

Bislang hat Zoller an die 25 Filialen zwischen Göppingen und Ostfildern, alle in einem knapp halbstündigen Radius um die Backzentrale in Esslingen-Sirnau herum. Mit dem neuen Geschäft setzt die Kette erstmals einen Fuß auf das Stuttgarter Stadtgebiet. „Wir sind seit 30 Jahren in Ruit. Viele Kunden aus Heumaden und Sillenbuch kennen uns“, sagt Jörg Zoller. Heumaden sei auch wegen seines vitalen Ortskerns als Standort attraktiv. Dort wolle man das Angebot mit Backwaren, Sitzplätzen innen und außen sowie einem Sonntagsverkauf komplettieren.

Mit dem vitalen Ortskern ist es jedoch so eine Sache in Heumaden: Während es in der Eck-Bäckerei ab dem Spätherbst in einem gewohnten Rahmen weitergeht, wird anderswo nämlich abgespeckt. Die Filiale der Volksbank am Württemberg stellt den bedienten Service an der Fenchelstraße ein. Das heißt: Von diesem Montag, 17. August, an finden die rund 2000 Mitglieder und Kunden keinen Ansprechpartner mehr am Bedienschalter in Heumaden vor. Lediglich eine persönliche Beratung, etwa zu Finanzgeschäften, wird nach einer Terminvereinbarung per Telefon oder Internet noch vor Ort angeboten. Um an die Tresorschließfächer zu gelangen, muss man sich ebenfalls anmelden. Die Automaten im Foyer der Bankfiliale bleiben bestehen.

Neu sind derartige Veränderungen für die Heumadener Bankkunden derweil nicht. Bereits vor etwa drei Jahren hatte die BW-Bank an der Ecke Bockel- und Bildäckerstraße vom Kassen- auf einen reinen SB-Betrieb umgestellt.

Was den Volksbank-Kunden jetzt noch geboten wird

Die Entscheidung der Volksbank am Württemberg sei eine wirtschaftliche gewesen, heißt es. Bereits im vergangenen Jahr habe man die bestehende Filialstruktur auf den Prüfstand gestellt. „Wir haben uns bei allen unseren Überlegungen und Beschlüssen am veränderten Verhalten unserer Kunden orientiert und wollten wissen, ob unser Geschäftsmodell auch mit weniger Filialen funktioniert, die einen bedienten Service anbieten. Die Corona-Pandemie hat uns hierzu den Beweis geliefert“, teilt ein Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung mit. Er verweist auf telefonische Angebote und Online-Banking, außerdem auf die Zweigstellen in Ober- und Untertürkheim, dort werde weiterhin der klassische Service für die Kunden angeboten.

Und noch etwas tut sich im Zentrum von Heumaden. Auf einer weiteren leer stehenden Gewerbefläche an der Bildäckerstraße wird vorbereitend gearbeitet. Der rote Punkt im Fenster kündigt eine „Nutzungsänderung von einem Ladenlokal in eine Schank- und Speisewirtschaft ohne besondere Betriebseigentümlichkeiten“ an. Ein Dönerimbiss solle hier einziehen, heißt es aus dem Umfeld.