Seit Monaten arbeiten in Heumaden Schüler, Eltern und Lehrer Hand in Hand, um das in die Jahre gekommene Gebäude aufzuhübschen. Viel haben die Ehrenamtlichen schon in Eigeninitiative geschafft, für den letzten Schliff werden sie aber Profi-Hilfe brauchen.

Heumaden - Grün, grün, grün sind alle meine Kleider, heißt es im Kinderlied. Und grün, grün, grün ist auch fast alles in der Birken-Realschule. Die Einrichtung in Heumaden hat sich in der jüngeren Vergangenheit komplett neu erfunden. Das altbackene Logo in Rot, Blau und Gelb ist passé und durch helle Birkenstämme auf grünem Grund ersetzt worden. In den Fluren und an der Fassade sind Elemente frisch gestrichen worden, und auch der Eingang mit den grafischen Formen im Retro-Look ist Vergangenheit und leuchtet – natürlich – grün, grün, grün. Die Schulleiterin Annette Weber zeigt das neue Briefpapier im Frühlingsfrisch-Design, auch die Homepage leuchtet in intensiven Naturfarben. „Alles aus einem Guss“, sagt sie und lächelt. „Neue Farbe, neues Glück.“

 

Die Stadt zahlt nichts für Verschönerungsmaßnahmen

Dass die Birken-Realschule jetzt auch so aussieht, wie sie heißt, ist maßgeblich den Kunstlehrerinnen Verena Wieschalla und Jana Rundel zu verdanken. Sie haben sich das Design ausgedacht. Zeit für eine Generalüberholung war’s nach dem Geschmack der gesamten Schulgemeinschaft geworden. 2014 hat die Birken-Realschule ihr 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. Und dass die Einrichtung anfangs eine reine Grundschule gewesen sei, habe man ihr angesehen, findet Jana Rundel, „die früheren Farben passten eher zu Grundschülern und waren etwas verspielter. Das war nichts, womit sich alle Schüler und Lehrer identifizieren konnten“.

Das neue Logo ist nun schon zwei Jahre alt, im vergangenen Jahr haben Kinder, Eltern, Lehrer und der Hausmeister Wolfgang Lachnit an mehreren Wochenenden zu Pinseln und Farbeimern gegriffen und das Erdgeschoss umgestaltet. Türen, Wände und Pfeiler wurden gestrichen – freiwillig und unentgeltlich. Ein Budget für Verschönerungsmaßnahmen gibt es beim Schulträger, der Stadt, nicht, erklärt die Rektorin Weber. „Das haben wir in Eigenregie gewuppt“, sagt Verena Wieschalla. Einzig die Sanierung der Schultoiletten hat die Stadt bezahlt, und freilich sind auch dort grüne Kacheln verbaut worden.

Manche Stellen sind unerreichbar

Vieles ist auch im Unterricht entstanden, etwa grüne Insektenhotels, Wald-und-Wiesen-Deko oder riesige Tier-Grafitti. Sofern es ging, wurde altes Material wiederverwendet. So haben Schüler aus Holzplatten, die ehemals auf der Dachterrasse für eine Modelleisenbahn ausgelegt waren, zu multifunktionalen Sitzmöbeln umgestaltet. Die können für den Unterricht unter freiem Himmel genutzt werden. „Das Thema Nachhaltigkeit ist im Lehrplan verankert“, sagt Annette Weber.

Noch ist aber längst nicht alles fertig in der Schule, in der um die 320 Kinder und Jugendliche lernen. Sowohl im Unter- als auch im Obergeschoss ist noch alles beim Alten. Im neuen Schuljahr könnte es weitergehen, „das wird sich über mehrere Jahre ziehen“, sagt Verena Wieschalla. Doch der Eigeninitiative sind Grenzen gesetzt. Manche Stellen innen und an der Fassade sind ohne Gerüst unerreichbar, und aus Sicherheitsgründen dürfen die Freiwilligen auch nicht überall ran. „Wir hoffen auf die Unterstützung der Stadt“, sagt Verena Wieschalla. „Oder eines Sponsors“, fügt die Rektorin Annette Weber hinzu. Das Geld fehlt, doch die Ideen sprudeln. Ein dringender Wunsch ist außerdem mehr Bepflanzung rund ums Haus. Getreu dem Motto: grün, grün, grün.