Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Die studierte Betriebswirtin Conny Wenk, die damals noch den Mädchennamen Rapp trug, machte die Kamera zu ihrem Mittel, von der Welt zu erzählen, in die sie nun neugierig eintauchte und die sich, das wird sie nicht müde zu betonen, nur durch ein zusätzliches Chromosom von der der anderen unterscheidet. Der Satz ihres Kinderarztes „Normalität ist das Wichtigste“ ist bis heute ihr Lebensleitmotiv. Problemtisch sei das Leben dadurch, dass Juliana glutenfrei essen müsse „und wir nicht spontan in die Pizzeria um die Ecke gehen können“, sagt sie. Ein Problem, das ist offenbar auch eine Frage der Perspektive.

 

Längst ist Conny Wenk für viele Eltern mit ihren Fotobänden, Kalendern und Plakataktionen so etwas wie eine Mutmacherin in einer Welt geworden, in der sich 90 Prozent der werdenden Eltern nach vorgeburtlichen Untersuchungen gegen ein Kind mit Downsyndrom entscheiden. Das Engagement Wenks kann man denn auch, ohne das sie selbst ein Wort darüber verliert, als subtilen Kommentar zu dieser Entwicklung lesen.

Zuerst fotografierte sie Mütter und ihre Kinder. „Das war noch zur eigenen Therapie“, gibt sie heute zu. Dann meldeten die Väter Ansprüche an, auch gesehen werden zu wollen. Das Väterbuch entstand. Alles machte mächtig Spaß und wurde zum Selbstläufer. Aber nach dem Fotoshooting für einen Promikalender, für den Juliana den damaligen VfB-Torwart Sven Ulreich kennenlernte, meldete auch ihr Bruder Ansprüche an. Ein Fotoshooting mit Manuel Neuer in der Allianzarena wünschte er sich.

Gemeinsam zum goldenen Totenkopfabzeichen

Der Wunsch blieb bis heute zum großen Kummer seiner Mutter leider unerfüllt. Aber das Geschwisterbuch nahm zumindest gedanklich Gestalt an. Der Verleger fragte immer mal wieder an. Damit beginnen wollte Conny Wenk jedoch erst, wenn Nicolas die Frage stellen würde, was an seiner Schwester anders sei. „Hätte ich darauf gewartet, gäb’s das Buch heute noch nicht“, sagt Conny Wenk zufrieden über ein Stück geglückte Inklusion, welches das das Fragen und Wundern offenbar überflüssig macht. „Er war ja von Anfang an, mit Menschen mit einem Extra-Chromosomen zusammen“, sagt sie lachend und zugleich wohlwissend, dass das selbstverständliche Gefühl, sich für die Schwester verantwortlich zu fühlen, für Geschwisterkinder mitunter auch eine große Belastung sein kann.

Aber was macht denn nun das Verhältnis zu seiner Schwester aus? Nicolas sitzt neben Juliana auf dem Sofa und sagt, ohne sie anzuschauen: „Sie ist besser, als andere sind. Sie ist ein besonderer Mensch“. Was ist an ihr besonders? „Sie ist ein liebevoller Mensch“, sagt Nicolas und erzählt von den täglichen Umarmungen seiner Schwester. Im Buch schreibt er: Manchmal finde ich es unfair, dass sie viel weniger Hausaufgaben und keine Klassenarbeiten hat. Andererseits weiß ich wegen Juliana auch, dass es nicht immer darauf ankommt, der Klügste, Schnellste oder Mutigste zu sein.“ Und jetzt’s geht’s eh erst mal gemeinsam ums goldene Totenkopfabzeichen.

Die studierte Betriebswirtin Conny Wenk, die damals noch den Mädchennamen Rapp trug, machte die Kamera zu ihrem Mittel, von der Welt zu erzählen, in die sie nun neugierig eintauchte und die sich, das wird sie nicht müde zu betonen, nur durch ein zusätzliches Chromosom von der der anderen unterscheidet. Der Satz ihres Kinderarztes „Normalität ist das Wichtigste“ ist bis heute ihr Lebensleitmotiv. Problemtisch sei das Leben dadurch, dass Juliana glutenfrei essen müsse „und wir nicht spontan in die Pizzeria um die Ecke gehen können“, sagt sie. Ein Problem, das ist offenbar auch eine Frage der Perspektive.

Längst ist Conny Wenk für viele Eltern mit ihren Fotobänden, Kalendern und Plakataktionen so etwas wie eine Mutmacherin in einer Welt geworden, in der sich 90 Prozent der werdenden Eltern nach vorgeburtlichen Untersuchungen gegen ein Kind mit Downsyndrom entscheiden. Das Engagement Wenks kann man denn auch, ohne das sie selbst ein Wort darüber verliert, als subtilen Kommentar zu dieser Entwicklung lesen.

Zuerst fotografierte sie Mütter und ihre Kinder. „Das war noch zur eigenen Therapie“, gibt sie heute zu. Dann meldeten die Väter Ansprüche an, auch gesehen werden zu wollen. Das Väterbuch entstand. Alles machte mächtig Spaß und wurde zum Selbstläufer. Aber nach dem Fotoshooting für einen Promikalender, für den Juliana den damaligen VfB-Torwart Sven Ulreich kennenlernte, meldete auch ihr Bruder Ansprüche an. Ein Fotoshooting mit Manuel Neuer in der Allianzarena wünschte er sich.

Gemeinsam zum goldenen Totenkopfabzeichen

Der Wunsch blieb bis heute zum großen Kummer seiner Mutter leider unerfüllt. Aber das Geschwisterbuch nahm zumindest gedanklich Gestalt an. Der Verleger fragte immer mal wieder an. Damit beginnen wollte Conny Wenk jedoch erst, wenn Nicolas die Frage stellen würde, was an seiner Schwester anders sei. „Hätte ich darauf gewartet, gäb’s das Buch heute noch nicht“, sagt Conny Wenk zufrieden über ein Stück geglückte Inklusion, welches das das Fragen und Wundern offenbar überflüssig macht. „Er war ja von Anfang an, mit Menschen mit einem Extra-Chromosomen zusammen“, sagt sie lachend und zugleich wohlwissend, dass das selbstverständliche Gefühl, sich für die Schwester verantwortlich zu fühlen, für Geschwisterkinder mitunter auch eine große Belastung sein kann.

Aber was macht denn nun das Verhältnis zu seiner Schwester aus? Nicolas sitzt neben Juliana auf dem Sofa und sagt, ohne sie anzuschauen: „Sie ist besser, als andere sind. Sie ist ein besonderer Mensch“. Was ist an ihr besonders? „Sie ist ein liebevoller Mensch“, sagt Nicolas und erzählt von den täglichen Umarmungen seiner Schwester. Im Buch schreibt er: Manchmal finde ich es unfair, dass sie viel weniger Hausaufgaben und keine Klassenarbeiten hat. Andererseits weiß ich wegen Juliana auch, dass es nicht immer darauf ankommt, der Klügste, Schnellste oder Mutigste zu sein.“ Und jetzt’s geht’s eh erst mal gemeinsam ums goldene Totenkopfabzeichen.

Neuer Fotoband „Außergewöhnlich: Geschwisterliebe“

Person
Die Fotografin Conny Wenk ist eigentlich studierte Betriebswirtin. Sie hat in Japan und in den USA gearbeitet. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern Juliana (15) und Niklas (12) in Stuttgart. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins „46 plus – Down Syndrom Stuttgart“.

Projekte
Das Buch „Außergewöhnlich: Geschwisterliebe“, 19,90 Euro, erscheint im Neufeldverlag. 2004 erschien der Band über Mütter von Kindern mit Down-Syndrom, 2008 der Band „Außergewöhnlich: Vaterglück“. Außerdem hat Wenk Prominente wie etwa Harald Schmidt, Walter Sittler und Reinhold Würth für Kalenderprojekte von „46 plus“fotografiert