Durch eine nachträgliche Regeländerung durch die Organisatoren des Stuttgart-Laufs können einige Schulkinder nicht zusammen mit ihren Klassenkameraden laufen, sondern werden mit Kindergartenkindern in eine Gruppe gesteckt.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Stuttgart - 147 Kinder der Vogelsangschule im Stuttgarter Westen fiebern dem Samstag entgegen, mit 5000 anderen Kindern werden sie beim Kids Day am Stuttgart-Lauf teilnehmen. Doch für 30 dieser Kinder der Vogelsangschule – und vermutlich für einige andere an weiteren Schulen – hat sich zur Vorfreude Enttäuschung gesellt, denn zweieinhalb Wochen vor der Veranstaltung wurden die Teilnahmeregeln geändert: „Zum Zeitpunkt Ihrer Anmeldung konnten Sie die Jahrgänge 2012 und 2013 noch für die 1,35-Kilometer-Strecke anmelden. Inzwischen haben wir uns dazu entschieden, die Kinder, die 2012 bis 2013 geboren sind, nur noch über die 0,45 Kilometer starten zu lassen“. Als Grund wurde „vor allem die diesjährige außergewöhnliche Streckenführung aufgrund der aktuellen Baustellensituation im Neckarpark“ angegeben.

 

„Wir zwingen ja niemanden zu laufen“

Für Martin Link, der als Vater ehrenamtlich die Teilnahme der Vogelsangschule organisiert, ist dies nicht akzeptabel: Dadurch dürfen 30 Kinder der Vogelsangschule nicht mit ihren Klassenkameraden laufen, sondern mit Kindergartenkindern. „Sie können sich deren Enttäuschung vorstellen“, sagt Link, der vor allem anprangert, dass die Entscheidung so kurzfristig gefallen ist. In einem Schreiben widerspricht er dem Vorgehen. Er erhält keine Antwort. Link schreibt erneut und beschwert sich – auch darüber, dass es nicht möglich sei, die Kinder abzumelden. Auf Anfrage unserer Zeitung sagt der Marketing-Leiter des Württembergischen Leichtathletik-Verbands, Alexander Hübner: „Wir zwingen ja niemanden zu laufen.“ Freilich nicht, aber die Startgebühr wurde ja bereits gezahlt: insgesamt 356 Euro. Link bekam noch eine Antwort vom Veranstalter: Ausnahmen bei den Laufstrecken zu machen sei nicht „fair gegenüber den anderen Teilnehmern. Wenn Sie dennoch darauf bestehen, melden Sie sich wieder bei uns.“ Link ließ es dabei bewenden. Den Schwarzen Peter, sagt er, wolle er nicht aufnehmen.