Großer, sportlicher Einsatz für Kinder: Punkt 14 Uhr ist am Freitag auf dem Sportplatz der Möhringer Grundschule der 24-Tage-Lauf für Kinderrechte 2021 gestartet.

Stuttgart - Ein schrilles Pfeifkonzert, und dann sausen die Buben und Mädchen aus den dritten Klassen der Riedseeschule los: Punkt 14 Uhr ist auf dem Sportplatz der Möhringer Grundschule der 24-Tage-Lauf für Kinderrechte 2021 gestartet. Einmal die Runde sind 160 Meter, viele müssen noch dazu kommen, denn von jetzt an bringt jeder gelaufene Kilometer Geld für ein Projekt, das Kindern zugute kommt. Dank der Sponsoren, die sich jedes Teilnehmer-Team suchen muss.

 

2006 haben Stuttgarter Kinderstiftung und der Sportkreis diese Aktion für Kinderrechte ins Leben gerufen. Als 24-Stunden-Lauf, bei dem Jahr für Jahr fitte Läufer jeden Alters im fröhlichen Pulk auf Sportanlagen ihre Runden trabten, Durchhaltevermögen bewiesen und bei Tag und Nacht so viele Kilometer wie möglich sammelten. Erst die Bedrohung durch die Pandemie hat im vergangenen Jahr eine solche Ansammlung vieler Menschen unmöglich gemacht. Der Ausweg, die Aktion zu entzerren und aus den 24 Stunden 24 Tage zu machen, in denen in freier Gestaltung, nach Lust und Laune gelaufen, gerannt oder auch gewalkt werden kann, wurde zu einem Erfolgsmodell: „Teilgenommen haben 110 Teams, die 50 000 Euro für viele Projekte zum Wohle und Nutzen der Kinder erlaufen haben“, berichtet Silke Schmidt-Dencker, Geschäftsführerin der Stuttgarter Kinderstiftung.

Aus 24 Stunden wurden 24 Tage

Corona ist noch nicht vorbei, so bleibt es beim 24-Tage-Lauf: 89 Teams haben sich bisher schon angemeldet, nicht nur aus Stuttgart, „auch aus Göppingen, Ludwigsburg, Bempflingen, Dettenhausen, sogar aus Berlin“, sagt Silke Schmidt-Dencker. Und von der Riedseeschule sind alle zwölf Klassen mit fast 300 Schülern dabei. Hellwache Kinder, wie die Stuttgarter Kinderbeauftragte Maria Haller-Kindler bei ihrem Quiz feststellen kann: Dass es bei der Aktion nicht um Kinderspiele oder Kinderschuhe, sondern um Kinderrechte geht, ist den Kids sowieso klar. Aber sie kennen auch ganz genau ihre urkundlich verbrieften Rechte: „Auf Spiel, Freizeit, Gesundheit und Privatsphäre“, weiß die neunjährige Milla. „Und dass wir nicht arbeiten müssen“, steuert ihre Freundin Katharina bei. „Richtig“, bestätigt Maria Haller-Kindler, „im Gegensatz zu vielen anderen Kindern auf der Welt.“ Dass mit ihrer Laufleistung zum Beispiel todkranken Kindern Ausflüge ermöglicht werden oder ein Hund finanziert wird, der Kinder begleitet und seelisch stärkt, wenn sie vor Gericht auftreten und aussagen müssen, finden die Schüler sehr in Ordnung.

Klassenlehrerin und Team-Captain Melanie Mezger wird jetzt bis zum Finale am 18. Juli um 14 Uhr mit Sporttagen und Ausflügen zum Freibad ihren Ehrgeiz drein setzen, dass einer der sechs möglichen Gewinnerpokale an die Riedseeschule geht.