Blutbuchen zwischen Stuttgart-Möhringen und Stuttgart-Vaihingen weisen seit Jahren starke Schäden an der Rinde auf. Der heiße und trockene Sommer hat nicht gerade geholfen. Müssen die Bäume entfernt werden?

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen/Vaihingen - Die Rinde einiger Bäume ist abgeblättert; teils nur im unteren Bereich des Stammes, teils bis zu den Ästen hinauf. Das helle Holz blitzt unter der Rinde hervor. Den Blutbuchen am Wallgraben geht es nicht gut. Das bestätigte die Stadt bereits 2017. Die Bauarbeiten am Streckenast der Stadtbahnlinie U 12 nach Dürrlewang haben ihren Teil dazu beigetragen. Die Bauarbeiter kamen den Bäumen sehr nah, und Blutbuchen reagieren empfindlich auf Veränderungen im Boden, erklärte das Garten-, Friedhofs- und Forstamt vor anderthalb Jahren. Auch eine Bioturbation durch Fachpersonal, bei welcher den Bäumen gezielt Nährstoffe, Wasser und Luft zugeführt wurden, half wenig.

 

Einige Bäume mussten bereits gefällt werden

Der extrem heiße und trockene Sommer 2018 hat nicht zur Gesundheit der ohnehin geschädigten Blutbuchen beigetragen. „Der heiße Sommer hat sich sicher zusätzlich nachteilig ausgewirkt. Alle Bäume im Straßenraum haben unter der großen Hitze und Trockenheit gelitten“, sagt der städtische Pressesprecher Martin Thronberens.

Einige der Blutbuchen mussten bereits gefällt werden. Für sie hat die Stadt junge Blutbuchen nachgepflanzt. Zu deren Schutz wurden die armdicken Stämme mit weißer „Farbe“ bepinselt. Dabei handelt es sich um eine Art Sonnencreme, erklärt Thronberens. „Die weiße Stammfarbe soll die Bäume gegen Schäden durch Sonnenbrand schützen.“ Auch einige der alten Blutbuchen, vor allem im Bereich der Galileistraße, wurden damit behandelt.

Solange sie sicher stehen, bleiben die Blutbuchen

Die Bäume, die jetzt noch stehen, sollen bleiben, „solange der Gesundheitszustand und die Verkehrssicherheit dies erlauben“, sagt Thronberens. Die Optik alleine entscheide nicht darüber, ob ein Baum wegkommen werde. „Gefällt wird immer dann, wenn die Baumkontrolle die Verkehrssicherheit der Bäume nicht mehr gewährleistet sieht oder die Bäume abgestorben sind“, erklärt der Pressesprecher.

Die großen Blutbuchen am Wallgraben bleiben also vorerst stehen. Weitere Pflegemaßnahmen sieht die Stadt nicht vor. „Mit dem beauftragten Baumgutachter wurde vereinbart, dass die Bäume ohne zusätzliche Maßnahmen zurechtkommen müssen“, sagt Thronberens. „Allerdings sind die Bäume in unserem Gießprogramm enthalten und werden in den Sommermonaten gewässert.“