Die Firma Hines möchte an der Plieninger Straße 140 in Stuttgart-Möhringen zwei Bürogebäude bauen. Die Stadt schreibt einen Wettbewerb aus, um die bestmögliche Lösung zu finden.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Der 1982 erbaute Klinkerbau, in dem aktuell die Firma Daimler eingemietet ist, soll die nächsten Jahre erst einmal stehen bleiben. Wie lange genau, darüber konnte Michael Hausiel vom Stadtplanungsamt im Möhringer Bezirksbeirat keine Auskunft geben. Denn konkret ist noch gar nichts. „Wir wollen hier in ein Wettbewerbsverfahren gehen, um aus einer Bandbreite von Konzepten das beste zu finden“, sagte Hausiel.

 

Die Firma Hines, die das Areal im April 2017 gekauft hat, möchte anstelle des Klinkerbaus und der 750 Parkplätze zwei Bürogebäude bauen. Aus Sicht der Stadtverwaltung sei diese Innenentwicklung auf bereits heute gewerblich genutzten Flächen zu begrüßen, sagte Hausiel. Die Rahmenbedingungen für den Bau wird die Stadt voraussichtlich in einem städtebaulichen Vertrag festlegen. So soll unter anderem gewährleistet sein, dass die Gebäude nicht höher als 40 Meter werden. Diese Höhe erlauben die geltenden Bebauungspläne. Zum Vergleich: Der jetzige Klinkerbau ist 21 Meter hoch, das Pressehaus 39 Meter, das Daimler-Gebäude mit dem rotierenden Stern auf der anderen Seite der Plieninger Straße misst 65 Meter.

Grünbestand soll erhalten bleiben

Die Parkplätze sollen in einer Tiefgarage oder einem Parkhaus untergebracht werden. Nach einer Änderung der Bebauungspläne soll es möglich sein, 60 Prozent der Grundstücksfläche zu überbauen, bislang sind 40 Prozent erlaubt. Die „klimawirksame Durchlüftung“ des Geländes in Nord-Süd-Richtung soll gewährleistet sein, deswegen möchte die Stadt Korridore mit einer Breite von 20 Metern zwischen den neuen Gebäuden freihalten. Auch der Grünbestand rund um das Areal soll bestehen bleiben. Fußwege sollen das Gelände für Passanten öffnen. Die Zufahrt wird auch künftig an der Plieninger Straße bleiben.

Über die Anzahl der in den neuen Büros beschäftigten Mitarbeiter konnte Hausiel noch nichts sagen, ebenso wenig über das Aussehen der Gebäude. „Das ist alles Teil des Wettbewerbs“, so der Stadtplaner. Derzeit arbeite man eine Beschlussvorlage aus, die im Juni im Umwelt- und Technikausschuss und anschließend im Möhringer Bezirksbeirat vorgestellt wird. Danach sollen die Preisrichter für den Wettbewerb benannt werden. Im Oktober soll die Jury dann über die vorgelegten Entwürfe entscheiden.

Klima und Verkehr bereiten Sorgen

Den Bezirksbeiräten bereiteten vor allem der zunehmende Verkehr und die Auswirkungen auf das Stadtklima Sorgen. Hausiel versicherte, dass man im engen Kontakt mit dem Amt für Umweltschutz stehe und dass ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben werden soll, um zu klären, welche Maßnahmen erforderlich sind, um den Verkehrsfluss zu gewährleisten. Die Frage, ob auch Wohnungen auf dem Gelände denkbar wären, verneinte Hausiel. „Wir haben in Stuttgart nicht nur Bedarf an Wohnraum, sondern auch an Gewerbeflächen. Es wäre nicht sinnvoll, die Gewerbeflächen, die an der Landhauskreuzung so gut gelegen sind, anderweitig zu nutzen.“