Die Bäderbetriebe Stuttgart sind zufrieden mit den Besucherzahlen in dieser Saison. Ob das Möhringer Freibad im September länger offen hat, hängt vom Wetter ab.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen/Möhringen - Ein strahlend blauer Himmel und Temperaturen von mehr als 30 Grad haben die Leute im Juli und August aus ihren Häusern und in die Freibäder der Landeshauptstadt getrieben. Die 700 000-Besucher-Marke haben alle Freibäder zusammen bereits geknackt. Auch in Vaihingen und in Möhringen tummelten sich Schwimmer, Springer, Rutscher und Planscher. Einschließlich Donnerstag, 23. August, passierten 207 967 Badegäste die Kassen im Freibad Rosental, in Möhringen waren es 163 188. „Das ist knapp 30 Prozent über den Zahlen des Vorjahrs“, sagt Jens Böhm, der Pressesprecher der Bäderbetriebe Stuttgart. Dennoch liege man noch deutlich unter den Zahlen des Rekordsommers 2003, als mehr als eine Million Menschen in die städtischen Freibäder strömten.

 

Personalmangel führte zu verkürzten Öffnungszeiten

Der Eigenbetrieb ist aber auch mit diesem Sommer mehr als zufrieden. „Unsere Erwartungen wurden bereits Mitte August erfüllt. Wir haben schon jetzt mehr Badegäste als in der ganzen Freibadsaison 2017“, sagt Böhm. „Was jetzt noch kommt, ist ein willkommener Bonus.“ Dafür muss allerdings das Wetter mitspielen. Die Bäderbetriebe hoffen darauf, dass es nach der Abkühlung am Wochenende nun Ende August, Anfang September noch einmal hochsommerlich wird. „Wir können uns – auch für unsere Badegäste – nur wünschen, dass das Wetter noch einmal mitspielt“, sagt Böhm. Dass der ein oder andere sozusagen seinen Sommerurlaub verlängert und noch ein, zwei Tage im Freibad verbringen kann, bevor es wieder zur Arbeit, an die Uni oder in die Schule geht.

Eine leichte Aufgabe sei es nicht gewesen, dem Besucheransturm gerecht zu werden, sagt Jens Böhm und dankt den Beschäftigten der Bäderbetriebe. „Das ging nur, weil einige unserer Mitarbeiter Mehrarbeit geleistet und auf Urlaub verzichtet haben. Das ist nicht selbstverständlich.“ Dennoch: Aufgrund der dünnen Personaldecke mussten die Bäderbetriebe die Öffnungszeiten im Inselbad Untertürkheim verkürzen. „Der Personalbedarf ist dort am größten. Hätten wir dort die Mitarbeiterzahl gleich hoch behalten, hätten wir in zwei anderen Freibädern die Öffnungszeiten verkürzen müssen“, erklärt Böhm die Entscheidung.

Je nach Wetter bleiben zwei Freibäder länger offen

In Vaihingen und Möhringen waren die Öffnungszeiten wie immer. Allerdings öffnete das Bad in Möhringen drei Wochen später als im vergangenen Jahr. Auch das war dem Personalmangel geschuldet. Die Bäderbetriebe hätten frühzeitig beispielsweise auf Messen um Personal geworben. „Wir hatten in dieser Saison eigentlich genügend Kräfte zur Verfügung. Aber uns sind kurzfristig Mitarbeiter abgesprungen, was uns vor einige Probleme gestellt hat“, sagt Böhm und spricht von einem „unglücklichen Umstand“. „Ansonsten hätten unsere Maßnahmen für eine reibungslose Saison ausgereicht.“

Die verkürzten Öffnungszeiten mögen einige verärgern, sie seien aber notwendig, um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten, sagt Böhm. „Das hat höchste Priorität für uns.“ An hohen Sprungtürmen beispielsweise brauche es zwei Aufsichtspersonen. Eine, die oben am Sprungbrett darauf achtet, dass die Gäste nacheinander springen, und eine, die unten dafür sorgt, dass im Becken unter dem Turm niemand ist, der von dem Springer getroffen werden könnte.

Am 9. September ist Saisonende. Allerdings gibt es die Option, das Freibad Möhringen und das Höhenfreibad auf dem Killesberg länger geöffnet zu lassen. Ob das umgesetzt wird, hängt ebenfalls vom Wetter ab. „Das werden wir kurzfristig entscheiden“, sagt der Sprecher der Bäderbetriebe.