Der Bahnhof in Münster soll wiederbelebt werden. Bei einer Ideenbörse, initiiert von der SPD Münster-Mühlhausen, gaben Bürger viele Ideen für eine mögliche Nutzung ab. Doch es gibt noch viele offene Fragen.

Münster - Wie könnte eine mögliche neue Nutzung des Bahnhofs Münster für die Bürger aussehen? Ein Thema, das den Stadtbezirk seit 20 Jahren beschäftigt. Nun kommt nicht nur durch die Soziale Stadt wieder Bewegung in das Thema. Die SPD Münster-Mühlhausen hatte zu einem Ideen-Marktplatz in den Bürgersaal eingeladen. „Wir verstehen dies als Ergänzung zur Sozialen Stadt“, sagte SPD-Fraktionssprecher Dietmar Bulat, der zunächst eine Einführung gab, bevor die Bürger ihre Ideen an drei Stellwände platzieren konnten. Nicht nur seine Mitstreiterin Jasmin Meergans war neugierig auf die Vorschläge, auch Kerstin Steinhülb-Joos und Jana Schuster, die an den Stellwänden die Ideen für das 120 Jahre alte Gebäude entgegennahmen und präsentierten.

 

Bulat erklärte, dass der Bahnhof 1896 einst der einzige an einer Hauptstrecke war und erst mit der Eingemeindung 1931 die heutige Bezeichnung erhielt. 2002 wurde das Bahnhofsgebäude verkauft und 2018 teilvermietet. Im vergangenen Jahr startete das Stadtteilmanagement der Sozialen Stadt in Münster. Auch Bezirksvorsteherin Renate Polinski, die terminlich verhindert war, erklärte, sie gehe davon aus, dass der Bahnhof einer der Punkte sei, die sich bei der Sozialen Stadt herauskristallisieren werden. Auch sie hoffe, dass Bewegung in das Thema komme. „Wir brauchen einen Treffpunkt für Senioren. Es gibt Bedarf für mehrere Generationen.“ Bulat sagte, die Bürgerinitiative Münster (BIM) habe schon früh das Thema platziert.

Viele Fragen offen

Noch sind auch Fragen offen, wie sich beim Infoabend herausstellte: So müsse geklärt werden, ob der Bahnhof gekauft werden könne. Es wurde der Wunsch geäußert, dass die Stadt den Bahnhof kauft und dann die Planungshoheit habe. Dem jetzigen Mieter solle ein Ausweichangebot gemacht werden. Das Kulturgut solle erhalten und das Umfeld aufgewertet werden. Es wurde auch gewünscht, dass ein Gutachten gemacht wird, was eine Gebäudesanierung kostet. Es sollen Fördergelder bei der Sozialen Stadt für das Projekt beantragt werden. Als Gründe für den Erhalt erklärten die Bürger, weil er die Integration und Begegnungen möglich machen könne. Vorschläge für mögliche Nutzungen gab es zuhauf: als Jugendtreff, als Hilfetauschbörse, für Spielenachmittage, als Fahrradwerkstatt für Selbstschrauber, für ein Café mit Außenbetrieb, ein Treff für Jung und Alt, ein Ort des Miteinanders, auch für junge Familien und eine Anlaufstelle für Reisende. Es wird eine Nutzung für private Zwecke, für Vereine vorgeschlagen, auch für Teile des Bürgerbüros. Auch als Familienzentrum gibt es Ideen mit Angeboten von Elternseminaren sowie ein Repaircafé. Vor den Vorplatz wurde an einen Wochenmarkt gedacht. Zudem soll der Bahnhof ein Ort der Begegnung werden, damit Fremde zu Freunden werden.

An Lärmschutz denken

Auch an den Lärmschutz soll gedacht werden. Der Schuppen könne eine Kreativwerkstatt werden. Als eigene Aktivitäten schlugen die Bürger eine Spendenaktion vor, Bürgeranteile zu kaufen, sich ehrenamtlich einzubringen, auch in der Bürgerbeteiligung und bei der Sanierung zu helfen. Bei Mithilfe soll es eine Gratisnutzung geben. Auch für den kommenden Bürgerhaushalt der Stadt soll das Projekt eingebracht werden mit der Aufforderung, das Haus zu kaufen. Es ist unter der Nummer 53186 in den Vorschlägen vermerkt. Dietmar Bulat will nun alle Ideen dokumentieren und an den Bezirksbeirat, die Gemeinderatsfraktionen, das Stadtteilmanagement, sowie an interessierte Vereine und Institutionen im Stadtbezirk geben. Auch wünschten die Bürgerinnen und Bürger Folgeveranstaltungen.