Rainer Wieland und Alexander Kotz waren die Gastredner beim traditionellen CDU-Winterempfang im Bezirksrathaus.

Obertürkheim - Zu ihrem traditionellen Winterempfang hatte die CDU-Bezirksgruppe Obertürkheim/Uhlbach am Freitagabend ins Bezirksrathaus eingeladen. Die Vorsitzende Cathrin Fahrland hieß die rund 120 Gäste, darunter der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Kaufmann und die Bundestagsabgeordnete Karin Maag, in den verschiedensten Sprachen willkommen. Es war der Einstieg ins Hauptthema des Abends: die Europapolitik. Mit Rainer Wieland, einem der 14 Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, trat ein ausgewiesener Experte als Redner ans Mikrofon, immerhin sitzt der gebürtige Cannstatter bereits seit 1997 als Abgeordneter im Gremium.

 

Mehr Geschlossenheit

Genau 100 Tage vor der Europawahl am 26. Mai betonte der Gerlinger, der erneut für die CDU antreten wird, die Notwendigkeit eines geeinten Europas: Die nationalistischen Strömungen würden die Stärke der Europäischen Union gefährden. Natürlich nahm auch der „Brexit“ breiten Raum in seiner Rede ein. „Und zwar deshalb, weil wir aus diesem bemerkenswerten Prozess Lehren ziehen können.“ Das Beispiel Großbritanniens zeige, dass man „Politik nicht den Zockern überlassen darf“, sagte Wieland. Aber auch in Deutschland müsse wieder verantwortungsvolle Politik gemacht werden. Es gäbe wichtigere Themen als die Frage, ob man eine Toilette für das dritte Geschlecht benötige, so Wieland. Seine Parteifreunde forderte er zu mehr Geschlossenheit auf: „Wir haben im letzten Jahr viel zu viel gestritten.“ Er mahnte an, mehr miteinander als übereinander zu reden. Den Christdemokraten sprach er Mut zu, die Dinge positiv anzugehen. „Wir haben nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen.“

Kotz im Wahlkampfmodus

Alexander Kotz, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat, stellte anschließend Visionen seiner Partei für die Landeshauptstadt vor – und zeigte sich dabei im Kommunalwahlkampfmodus: Die CDU sei die einzige Partei, die die Zukunftsthemen in dieser Stadt anpacke, die im Ganzen denke und sich nicht von Problemen abschrecken lasse. Auch gegen die ökosoziale Mehrheit im Rathaus und Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) ritt er Attacken: Die einen wollten Großstadt nicht und der andere könne Großstadt nicht. Derzeit stellt die CDU mit 17 Mitgliedern die stärkste Fraktion. Und das soll nach dem erklärten Willen von Kotz nach dem 26. Mai so bleiben.