Obertürkheim ist laut Unfall- und Kriminalitätsstatistik ein sicheres Pflaster. Aber es gibt zwei Unfallbrennpunkte: die Kreuzungen Augsburger-/Ebniseestraße/ Imweg und Hafenbahnstraße/Stegwiesen.

Obertürkheim - Am Ende von Klaus Hermanns bericht zur Kriminalitäts- und Unfallstatistik formuliert er einen beruhigenden Satz: „Obertürkheim ist ein sicheres Pflaster“, fasste der kommissarische Leiter des Polizeireviers in der Ostendstraße in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirates seinen Blick auf die Zahlen des vergangenen Jahrs zusammen.

 

Mit 228 registrierten Verkehrsunfällen steigt die Zahl zwar leicht um 2,7 Prozent, liegt aber im Bereich der vergangenen Jahr. Insgesamt 18 Personen wurden dabei verletzt, darunter zwei Kinder. „Allerdings haben wir keine Schulwegunfälle registriert“, so Hermann. Einmal kollidierte ein zehnjähriger Fußgänger mit einem Radfahrer und beim zweiten Unfall fuhr ein Vierjähriger mit seinem Fahrrad auf ein parkendes Auto.

Dennoch baten die Bezirksbeiräte die Polizeibeamten, ein Auge vor allem auf den Schulweg zur Obertürkheimer Grundschule zu werfen. Vor allem der Fußgängerüberweg Im Mäder aber auch die Verkehrssituation direkt vor dem Schuleingang in der Uhlbacher Straße bereitet einigen Bezirksbeiräten Sorgen. „Ab und zu am Fahrbahnrand in Uniform den Verkehr beobachten, führt zu richtigem Verhalten der Autofahrer“, meinten Monika Geiger (Grüne), Christoph Hofrichter (SÖS-Linke) und Christoph Zalder (CDU).

Entgegen dem Stuttgart-Trend, dass die Unfälle mit Pedelecs stark steigen, blieb die Zahl solcher Unfälle in Obertürkheim unverändert: Die Polizei registrierte vergangenes Jahr hier nur drei Unfälle. „In allen drei Fällen waren die Pedelec-Fahrer das Opfer. Sie wurden von Autofahrern übersehen oder falsch eingeschätzt“, erläuterte Hermann.

Sechs Unfälle in 2018

Trotz der beruhigenden Tendenzen musste Hermann zwei Einschränkungen machen. Anhand der Statistiken der vergangenen drei Jahre hat die Polizei zwei Unfallhäufungsstellen in Obertürkheim erkannt. An der Kreuzung Augsburger Straße/Imweg/Ebniseestraße hat es im vergangenen Jahr sechs Mal gekracht. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre ereignen sich an dem „gefährlichen Eck“ fünf gemeldete Unfälle pro Jahr. Den Bezirksbeiräten ist die etwas unübersichtliche Verkehrssituation in dem Bereich bekannt. Deswegen findet sich auch der Bau eines Minikreisels an dieser Kreuzung auf der Liste der Anträge zum Doppelhaushalt 2020/21. Als zweiten Unfallbrennpunkt hat sich die Kreuzung Hafenbahnstraße/In den Stegwiesen offenbart. Vergangenes Jahr haben sich dort vier, im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre fünf Unfälle pro Jahr ereignet. Die genauen Ursachen – auch ob dabei Fahrradfahrer beteiligt waren – will Hermann auf Nachfrage der Bezirksbeiräte nochmals nachschauen.

Auch was die Kriminalitätszahlen betrifft, liegt Obertürkheim im dunkelgrünen Bereich der Stuttgarter Stadtbezirke. Insgesamt nahm die Polizei 287 Fälle im vergangenen Jahr in Obertürkheim auf. 139 Tatverdächtige konnten ermittelt werden. Positiv: Rohheitsdelikte gingen um 26 Prozent zurück. Die Polizei verfolgte aber einige Sachbeschädigungen an abgestellten Autos und nahm erfreulich wenige Wohnungseinbrüchen auf: drei in Obertürkheim und einer in Uhlbach.