Die private Eltern-Kind-Gruppe aus Stuttgart-Hohenheim ist in ein Interimsquartier gezogen. Langfristig wird sie wohl nicht dort bleiben können, denn die Universität Hohenheim hat ganz andere Pläne für die Vier-Zimmer-Wohnung.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Hohenheim - Erst einmal Durchatmen. Das heißt es bei den Kindern, Eltern und Erziehern der Hohenheimer Küken. Der neue Mietvertrag ist unterschrieben, der Umzug ist geschafft, die Räume sind eingerichtet und auch der Sandkasten steht. Im Juni ist die private Eltern-Kind-Gruppe von der Egilolfstraße in ein ehemaliges Gebäude der Geno-Akademie an der Steckfeldstraße 4 gezogen. Dort können die zehn Kinder zwischen null und drei Jahren zumindest bis Juni 2019 bleiben. „Wir sind nach wie vor auf der Suche nach Räumlichkeiten, sind aber erst einmal erleichtert. Die letzten Monate waren ein Kraftakt“, sagt Wolf Dieter Heinbach, einer der Väter der Hohenheimer Küken.

 

In den vergangenen Monaten hat die Initiative eine regelrechte Berg- und Talfahrt durchgemacht. Bis zuletzt waren die Hohenheimer Küken in einem Gebäude des Studierendenwerks Tübingen-Hohenheim untergebracht. Im Frühjahr 2017 verkündete das Studierendenwerk, dass sich die Gruppe bis Frühjahr 2018 neue Räumlichkeiten suchen müsse, da sie die Räume für die Kita des Studierendenwerks benötigen.

Die Branddirektion machte einen Strich durch die Rechnung

Monatelang waren die Eltern und Erzieher auf Raumsuche. Zwischendurch hatten sie ein Gebäude an der Dreifelderstraße in Plieningen schon recht sicher – dann machte ihnen die Branddirektion einen Strich durch die Rechnung, da es in dem Gebäude nicht die vorgeschriebenen zwei Fluchtwege gab. Auch die Unterbringung in den ehemaligen Räumen der Tanzschule Juhrythmics in Plieningen sowie eine Räumlichkeit auf dem Fasanenhof hatte sich zerschlagen.

„Daraufhin haben wir noch einmal mit Vertretern der Universität Hohenheim gesprochen“, berichtet Heinbach. Schließlich gab es ein Angebot: Die Uni erklärte sich bereit, dass die Gruppe interimsweise die Vier-Zimmer-Wohnung an der Steckfeldstraße nutzen kann. Vor Kurzem hat die Uni nämlich das gesamte Areal der Geno-Akademie gekauft – dazu gehört auch die besagte Wohnung. In der Vergangenheit hatten dort Mitarbeiter der Geno-Akademie gewohnt, zuletzt eine Familie.

WG für Gastwissenschaftler geplant

„Wir haben nun 100 Quadratmeter Platz, das ist sogar etwas mehr als zuvor“, sagt Heinbach. Zwar bräuchte die Eltern-Kind-Gruppe eigentlich spezielle Kindertoiletten für diejenigen, die schon selbst auf Toilette gehen können – aber da hat man sich nun mit Töpfchen beholfen, erläutert Heinbach. Dafür hat die Initiative nun ein eigenes Büro für die drei Erzieher und eine separate Küche – das gab es an der Egilolfstraße beides nicht. Da der Außenbereich nicht ganz so groß und abwechslungsreich wie jener an der Egilolfstraße ist, verbringen die Kinder und Erzieher immer wieder Zeit auf den umliegenden Spielplätzen oder bei anderen Eltern-Kind-Gruppen.

Mittelfristig plant die Uni, in dem Interimsquartier eine Wohngemeinschaft für Gastwissenschaftler zu schaffen. Was dann mit den Hohenheimer Küken passiert, steht noch in den Sternen.