Gleich drei Ponys hat die Jugendfarm in Stuttgart-Riedenberg im vergangenen Jahr verloren. Neben der Trauer haben hohe Tierarztkosten Löcher gerissen, zudem mussten Angebote reduziert werden. Jetzt soll es im Galopp wieder bergauf gehen – mit dem sanften Sjoli.

Riedenberg - Das Jahr 2018 war kein gutes für die Jugendfarm. Gleich von drei Ponys mussten Pädagogen und Kinder Abschied nehmen. „Das war ein herber Verlust und für unsere Arbeit ein schwerer Schlag“, sagt Markus Dinkelacker aus dem Leitungsteam. Zunächst musste der 20-jährige Hengst Max eingeschläfert werden. Ein Tumor hatte derart auf Lunge und Herz gedrückt, dass er nicht mehr fressen konnte. Auch Schlingel ist tot. Eine Kolik hatte zu einem Darmverschluss geführt. „Selbst die Tierärztin hatte Tränen in den Augen. Schlingel war knapp 30 und topfit“, sagt er. Zu guter Letzt mussten die Riedenberger auch die knapp 35 Jahre alte Stute Bamba gehen lassen. Sie litt an einer Schlundverstopfung, erzählt Markus Dinkelacker, aufgrund ihres Alters sei ein Eingriff aber nicht mehr ratsam gewesen.

 

Sjoli ist mit sechs Jahren der Jüngste

Neben der Trauer blieben dem Verein Tierarztkosten von knapp 9000 Euro, „deswegen haben wir im vergangenen Jahr mit einem Minus abgeschlossen“. Um das Loch zu stopfen, hatte der Bezirksbeirat in seiner letzten Sitzung 2018 spontan 2500 Euro ausgeschüttet. Mit diesem positiven Gefühl will das Team nun auch 2019 angehen.

Sjoli ist seit Kurzem da. Der gräulich gescheckte Isländer-Hengst ist sechs Jahre alt, „der Jüngste hier“, sagt Markus Dinkelacker. Ein Spontankauf. Die Halterin war erkrankt und hatte Sjoli zum Vorbesitzer, einem Hof im Westerwald gebracht, zu dem wiederum die Riedenberger gute Kontakte haben. Das Pony habe mit seiner geduldigen, gemütlichen Art sofort alle Herzen erobert, „das haben die Isländer so an sich“, erklärt er. Der hübsche Neuling schließt eine Lücke. Mit den Minis Moritz und Emil sind kleine Pferde für kleine Besucher da, auch an stattlichen Tieren für erfahrene Jugendliche mangelt es der Cityfarm nicht. Doch für die Altersgruppe acht bis zehn Jahre, „für die hat uns ein Pony gefehlt“, erklärt Markus Dinkelacker.

„Wir sind dringend auf Spenden angewiesen“

Nach dem Tod der drei Pferde habe die Jugendfarm ihr Angebot zurückfahren müssen, „wir konnten weniger Kinder in die Gruppe aufnehmen. Das reduziert Besucher. Ein kleiner Rattenschwanz“, sagt er. Mit Sjoli soll es nun wieder im Galopp bergauf gehen, doch das Ganze hat auch seinen Preis. Gut 6500 Euro haben Pony und Transport gekostet. „Das ist ein relativ hoher Invest. Wir sind dringend auf Spenden angewiesen“, sagt Markus Dinkelacker. Bei der Stadt hat die Jugendfarm einen Antrag auf Unterstützung eingereicht, die Antwort steht aus.

Derweil wird Sjoli langsam an sein neues Leben in Riedenberg herangeführt. Noch steht er separat, um die anderen Pferde langsam zu beschnuppern und seinen Platz in der Herde zu finden. Auch mit den Betreuern muss sich das Tier noch anfreunden. Die Kinder sind indes schon ganz heiß drauf, Sjoli kennenzulernen, sagt Markus Dinkelacker. „Für sie ist das die Chance, von Grund auf eine Beziehung aufzubauen.“

Wer etwas spenden will, hat mit diesen Daten die Möglichkeit dazu: BW-Bank: DE42 6005 0101 7449 9951 57, SOLADEST600.