Statt als Beifahrer mit dem echten Sportwagen drehten Schüler im Tapachtal in Stuttgart-Rot ihre Runden am Fahrsimulator.

Stuttgart-Rot - Das kleine Mädchen lacht, als ihr das Auto in nur wenigen Sekunden von der Straße abkommt. Querfeldein brettert sie damit über die Wiese. Kein Wunder, schließlich sitzt sie zum ersten Mal hinterm Steuer. In einem echten Auto wäre die Fahrt ziemlich schnell vorbei gewesen. Doch am Fahrsimulator des neuen Porsche-Coaching-Mobils sind die Konsequenzen nicht schmerzhaft. Lediglich die Punkte fallen an dieser Station nicht so hoch aus. Das neue Mobil machte beim alljährlichen Porsche-Tag im Tapachtal in Rot am vergangenen Freitag erstmals Halt.

 

Seit 2001, also seit nun 17 Jahren, findet der Porsche-Tag bei der Spielplatzbetreuung Tapachtal statt. Bislang bestand das Programm darin, dass die Kinder in flotten Porsche-Cabrios als Beifahrer einige Runden drehen durften. „Es gab heute schon ein paar traurige Augen, weil keine Autos da waren“, sagt Monika Salzinger. Doch die Leiterin der Spielplatzbetreuung wollte einfach mal etwas Neues machen.

Coaching-Mobil gibt es erst seit 2017

Und neu ist das Angebot. Das Coaching-Mobil gibt es erst seit 2017. Es ist Teil der Porsche Jugendförderung „Turbo für Talente“. „In den Sommerferien sind wir fast jeden Tag irgendwo anzutreffen“, sagt Teamchef Eugen Martian. Das Angebot gibt es allerdings nur dort, wo Porsche angesiedelt ist, also vorrangig in den Regionen Stuttgart und Leipzig. An diesen Standorten betreibt Porsche auch vornehmlich seine Jugendförderung – etwa bei den Stuttgarter Kickers, der Porsche Basketball-Akademie in Ludwigsburg oder RB Leipzig.

Das Coaching-Mobil hat fünf Trainingsmodule an Bord, die auf den vier Säulen der Trainingslehre – Kondition, Koordination, Belastungsmanagement und Verletzungsprävention – basieren. Im Mobil wird die Theorie in die Praxis übertragen. An der Reaktionswand etwa leuchten in zeitlichem Abstand unterschiedliche Felder farblich auf, die innerhalb einer begrenzten Zeit so schnell wie möglich berührt werden müssen. Im Fahrsimulator wird die Regenerationsfähigkeit überprüft. Die Kinder treten ordentlich in die Pedale und geben auf der Rennstrecke Vollgas. Dabei erhöht sich ihre Herzfrequenz, die während der Fahrt und nach einer kurzen Erholungsphase gemessen wird. Wie stark ihre Armmuskulatur ist, können die Mädchen und Jungen an einem Lenkrad testen, das sie entweder zu sich herziehen oder Druck darauf geben.

Zur Premiere fiel das neue Angebot teilweise demRegen zum Opfer

Zwei sportliche Stationen konnten im Tapachtal leider nicht von den Kindern ausprobiert werden. Ausgerechnet zur Premiere fiel das neue Angebot teilweise dem nach Wochen erstem Regen zum Opfer. Denn zwei der fünf Stationen hätten an der frischen Luft stattfinden müssen. Im Matsch wollte man Wendigkeit und Sprunghöhe dann doch nicht testen. Und so wurde der erst aufgebaute Slalomparcours nach knapp zwei Stunden, in denen die Hoffnung auf Wetterbesserung verloren schien, abgebaut. Auch waren laut Martian und seinem Team weniger Kinder als gewohnt da, doch die, die da waren, hatten Spaß. „Einige Kinder wollen kommende Woche das Porsche Coaching-Mobil noch mal an anderer Stelle besuchen, da es ihnen trotz des Wetters sehr gefallen hat“, resümierte der Porsche-Pressesprecher Lukas Kunze, der am Nachmittag auch vor Ort war.