Die Polizei hat am Mittwoch einen Banküberfall verhindert. Die Straftat taucht selten im Polizeibericht auf. Die Täter scheuen das Risiko. Das hat Gründe.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Hohes Risiko, geringe Beute: Das sind die Rahmenbedingungen eines Banküberfalls. Dank immer besserer Sicherheitsvorkehrungen ist dieses Verbrechen extrem selten geworden. Die Banken sichern ihre Bargeldbestände so, dass nicht direkt darauf zugegriffen werden kann. Das verringert die Ausbeute. Die Bankfilialen verfügen über Videokameras und andere Sicherheitsvorkehrungen. Daher riskieren die Täter, schnell aufzufliegen. Zuletzt hatte in Stuttgart im März 2017 ein Bankräuber für Aufsehen gesorgt, weil er der erste Bankräuber nach sieben Jahren Pause in Stuttgart war. Davor war im Herbst 2010 eine Bank an der Königstraße überfallen worden.

 

Räuber will Geld für Urlaub

Im März 2017 kam der Täter am Vormittag in eine Bankfiliale im Asemwald. Er hatte eine Hand in der Jackentasche, die Angestellte sah einen Pistolenlauf unter dem Stoff. Sie gab dem Mann mehrere Tausend Euro. Er konnte damals trotz einer sofort gestarteten Hubschrauberfahndung nicht dingfest gemacht werden. Der Überfall wurde dennoch gut eine Woche später geklärt: Der Täter kam in den Polizeiposten in der Klett-Passage und stellte sich freiwillig. Er gab dabei einen ungewöhnlichen Grund für seine Tat an: Der 54 Jahre alte Mann wollte unbedingt einen Urlaub auf der Nordseeinsel Norderney verbringen. Nach dem Aufenthalt am Wattenmeer kam er reuig zur Polizei. Einen Teil des Geldes hatte er noch dabei.

Sieben Jahre davor hatten Räuber eine Bank an der Königstraße überfallen. Zwei Männer bedrohten eine Mitarbeiterin mit Schusswaffen. Die Frau konnte sich in einen Nebenraum retten, sodass der Überfall scheiterte. Sie wurden später gefasst. Die Tat in Stuttgart war nicht die einzige, welche auf das Konto des Duos ging: Sie hatten auch in Berlin, Hamburg, im österreichischen Linz und in München zugeschlagen. Vor Gericht kamen sie schließlich in München.

Flucht vor der Polizei endet tödlich

Gleich zwei Mal innerhalb von 14 Monaten hat es eine Bank in Winnenden getroffen, die im Januar diesen Jahres überfallen wurde. Der Täter wurde nicht gefasst. Der Mann, der den Überfall 14 Monate davor verübt hatte, kam ums Leben, als die Polizei ihn festnehmen wollte. Er flüchtete auf den Balkon, als die Beamten an seiner Tür klingelten. Dabei stürzte er ab.