Geburtsbäume für Neugeborene? In Stuttgart-Untertürkheim gibt es die Überlegung, Bäume für kleine Erdenbürger zu pflanzen. Das Gartenbauamt ist von dem Vorschlag jedoch nicht ganz überzeugt.

Untertürkheim - Wieso soll eine Idee, die in Fellbach Erfolg hat, ein paar Kilometer weiter nicht auch auf fruchtbaren Boden fallen? Das fragt sich CDU-Bezirksbeirätin Andrea Mathiasch. Fellbach veranstaltet seit mehr als 40 Jahren eine jährliche Baumpflanzaktion für Neugeborene. Jedes Jahr wird für den aktuellen Jahrgang ein Bäumchen gepflanzt. Auf einer Tafel neben dem Jahrgangsbaum werden – wenn gewünscht – die Vornamen der Neugeborenen eingraviert.

 

Familien mit Stadtbezirk verwurzeln

Das Projekt stößt in Untertürkheim auf Interesse. In der Fellbacher- und in der Dietbachstraße wurden einige Bäume gefällt und müssen wieder ersetzt werden. Deswegen brachte Mathiasch den Vorschlag in den Bezirksbeirat ein, die neugepflanzten Bäume als sogenannte Geburtsbäume für Neugeborene auszuweisen. „Die Stadt könnte sie im Rahmen einer Aktion gemeinsam mit den Familien der Neugeborenen pflanzen und dementsprechend ausschildern“, fordert Mathiasch. Genügend Flächen, die neu bepflanzt werden müssen, gäbe es sicherlich. Damit werde der Stadtbezirk nicht nur grüner. Ihr Hintergedanke: Die Familien und die Kinder würden sich noch stärker im Stadtbezirk verwurzelt fühlen. „Vielleicht erklären sich auf diesem Weg auch einige Eltern bereit, als Paten die Bäume zu pflegen und sie an heißen Tagen mit Wasser zu speisen.“

Die Antwort des Garten-, Friedhofs- und Forstamt war für die Bezirksbeiräte ernüchternd. Es würden zwar in der Dietbachstraße die Bäume nachgepflanzt werden. Diese als Geburtsbäume auszuweisen, würde sicher die emotionale Bindung der Kinder und Eltern zu den Bäumen fördern. Doch gerade dies führe zu einem Zielkonflikt. Sollten die Bäume später wegen eines Bauprojekts oder anderer Maßnahmen entfernt werden müssen, würde dies zu einem persönlichen Schmerz führen. Deswegen lehne die Stadt diesen Vorschlag ab.