Studenten der Hochschule der Medien in Stuttgart-Vaihingen rufen zu Spenden auf. Damit möchten sie Schülern in einer der ärmsten Regionen Nepals helfen.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Eine warme, nahrhafte Mahlzeit am Tag. Was für uns normal ist, ist für viele Familien in Kankada in Nepal undenkbar. Sie gehören den Chepang an, einer der ärmsten Volksgruppen des Landes. Die Kinder leiden oft unter Hunger und Mangelernährung. Dagegen möchte eine Gruppe Studenten der Hochschule der Medien (HdM) etwas tun. „Wenn wir mittags Hunger haben, gehen wir ganz selbstverständlich in die Mensa oder zum Bäcker. Die Schüler in Nepal haben diese Möglichkeit nicht“, sagt Denis Grasse. Er studiert an der HdM Crossmedia-Redaktion/Public Relations. Zusammen mit fast 40 Kommilitonen hat er auf der Plattform www.gofundme.com die Crowdfunding-Kampagne „Himalameal“ gestartet.

 

Die Kinder gehen mit leeren Mägen in die Schule

In der Weihnachtszeit sind viele Menschen spendabel. Meist spenden die Leute den großen, bekannten Organisationen, auch, weil sie viel Werbung machen. „Wir wollen aber gerade auf die kleineren Vereine aufmerksam machen, die weniger bekannt sind“, sagt Grasse. In der Vorlesung „Crossmedia-Konzeption“ sollten die Studenten etwas Crossmediales auf die Beine stellen, erklärt er. „Was, war uns überlassen. Und wir wollten etwas Gutes für andere tun“, sagt Grasse. Eine seiner Kommilitoninnen kannte den Verein Lischa Himalaya und dessen Aktion „Schulspeisung – täglich eine warme Mahlzeit für Schulkinder“ aus ihrem Bekanntenkreis und rührte in der Hochschule kräftig die Werbetrommel. „Sie hat uns von dem Projekt überzeugt“, sagt Grasse.

Der Verein Lischa Himalaya betreut etwa 2700 Mädchen und Jungen in insgesamt 16 Schulen in Kankada. Etwa 1175 von ihnen können sich keine anständige Mahlzeit am Tag leisten. Sie gehen mit leeren Mägen in die Schule und erhalten ihre erste und auch einzige Mahlzeit des Tages erst am Abend nach dem Unterricht. Diesen Kindern möchte der Verein und wollen die Studenten helfen.

Jeder Euro zählt

Ziel des Projekts der Schulspeisung ist es, die Mangelernährung zu bekämpfen. Eine vollwertige Mahlzeit hat positiven Einfluss auf das Wachstum und die Entwicklung der Kinder. Und sie entlastet die Familien der Schüler, wenn sie tagsüber ein anständiges Essen bekommen. Zu den üblichen Lebensmitteln gehören beispielsweise Reis, Mais, Linsen, Bohnen, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Tofu, Eier, Gewürze und Öl, informiert der Verein. Sie kommen aus der Region und werden dreimal die Woche zu den Schulen gebracht. Dort bereiten Kochteams die Speisen zu. Damit schafft der Verein auch Arbeitsplätze für Köche, Helfer und Träger, die die Lebensmittel in die Schulen bringen, und bietet den Einheimischen so alternative Erwerbsquellen.

Anfang Dezember ist das Crowdfunding der HdM-Studenten gestartet. In den ersten sieben Tagen kamen 465 Euro zusammen. „Das klingt nach wenig, aber jeder Euro zählt“, sagt Grasse. Bereits eine Spende über 2,50 Euro kann viel bewirken. Damit bekommt ein Kind in Kankada einen ganzen Monat lang eine warme Mahlzeit am Tag. Mit 30 Euro kann sogar das Essen für ein ganzes Jahr bereitgestellt werden.

Das Spendenziel der Studenten liegt bei 35 250 Euro. Das klingt nach einer hohen Summe, für die Denis Grasse aber eine einfache Rechnung hat: „Damit könnten alle 1175 Schüler ein Jahr lang mit einer vollwertigen Mahlzeit versorgt werden.“