Die Landwirtschaftliche Schule aus Stuttgart-Hohenheim hat sich in ihrem neuen Domizil in Stuttgart-Vaihingen gut eingelebt. Doch einige Wünsche gibt es noch.

Hohenheim/Vaihingen - Karin Sailer frohlockt: „Es geht uns hier richtig gut.“ Mit „hier“ meint die zufrieden strahlende Frau, die seit Januar 2016 an der Spitze der Landwirtschaftlichen Schule Hohenheim steht, den neuen Standort an der Industriestraße in Vaihingen. Diesen hat die Schule mit Beginn des Schuljahrs 2018/2019 in Beschlag genommen. Die gesamte vierte Etage im sogenannten „Platino“-Gebäude belegt die Schule mit ihrem wieder vereinten dualen Bereich. Zuletzt waren die mehr als 400 Auszubildenden für den Theorieunterricht auf zwei Standorte verteilt – im Stuttgarter Westen und in Plieningen. Die aktuell 70 Vollzeitschüler – Berufskolleg und Meisterschüler – der Praxisbereich sowie ein Teil der Verwaltung sind an vier weiteren Standorten zu finden. „Wir sind also weiterhin recht verteilt“, sagt Karin Sailer. Durch den Wegfall des Schulstandorts im Westen „sind die Wege aber jetzt wieder kürzer“, sagt Dorothea Gärtner, seit April 2017 Stellvertreterin Karin Sailers.

 

Auf lange Sicht sollen alle Schüler unter ein Dach

Auf lange Sicht haben Sailer und Gärtner die Hoffnung, sämtliche Schüler unter dem „Platino“-Dach zu vereinen. Dafür müssen in dem Gebäude aber mindestens eine bis anderthalb Etagen frei werden. Derzeit residieren dort unter anderem Unternehmen wie Avus, Dekra, Hitachi Data Systems oder Weisenburger nebst der Altenpflegeschule Leben & Wohnen. Die Vereinigung sei gegenwärtig zwar noch nicht in Sicht, es sei aber das erklärte Ziel der Stadt, die Zahl der Standorte zu reduzieren und in Vaihingen zusammenzuziehen, erklärt das Führungsduo. Bereits in absehbarer Zeit wird es für den Praxisunterricht der Vollzeitschüler aber wohl baulich Veränderungen in der Stadtgärtnerei geben. Dort legen die Schüler auf dem Fasanenhof regelmäßig selbst Hand an. Bald soll das Thema im Gemeinderat beraten werden.

Mit dem Bezug der vierten Etage im „Platino“-Gebäude ist die Landwirtschaftliche Schule „für die Zukunft gut gerüstet“, sagt Sailer. Auf rund 1260 Quadratmeter Fläche finden sich acht helle, technisch gut ausgestattete Klassenräume; es gibt einen EDV-Raum; Werkstatt- und Lagerräume, Räume für die Verwaltung sowie eine kleine Bibliothek – hier fehlen noch die Möbel – und ein Aufenthaltsraum für Schüler sind ebenfalls „in guter Qualität“ vorhanden, so Sailer. Damit sei zwar das Raumprogramm nicht voll erfüllt, „aber die Situation ist grundsätzlich sehr gut“. Lediglich beim Thema Schallschutz müsse nachgebessert werden.

Größerer Veranstaltungsraum gewünscht

Von Seiten der Schulleitung gibt es freilich noch Wünsche: ein größerer Veranstaltungsraum, ein Besprechungsraum und ein größeres Lehrerzimmer. Anders als früher, „als der Park der Uni Hohenheim direkt nebenan war“, so Sailer, geht es nun bei Bedarf eben mit der Stadtbahn ins Grüne. „Man kann halt jetzt nicht mehr wie früher einfach zur Tür raus in den Park.“ Aber man sei gut ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden. Und der Standort Vaihingen habe auch Vorteile. So widme man sich dort mit den Auszubildenden eher dem Thema Stadtgrün.

Der Umzug war Ende des letzten Schuljahrs, „fast noch in die Baustelle“, so Karin Sailer. Doch nicht nur der duale Bereich hat neue Räume bezogen – „die gesamte Schule ist umgezogen“, sagt Gärtner. So sei unter anderem der Standort im Plieninger Bezirksrathaus vergrößert worden, und statt auf dem Uni-Campus werde nun auf dem Areal der Stadtgärtnerei praktisch gearbeitet. Dort wurde auch eine Art grünes Klassenzimmer eingerichtet. „Das war ein ziemlicher Kraftakt.“ Die rund 500 Schüler werden von 40 Lehrern betreut. Was die Schulleitung freut: Das Kollegium und die Schüler haben den neuen Standort gut angenommen, Kritik habe es bislang keine gegeben. Offiziell soll die Eröffnung des neuen Standorts im Frühjahr gefeiert werden.