Im Gewerbegebiet in Stuttgart-Vaihingen steht der Spatenstich bevor. Kurz zuvor hat ein Teil der Fläche noch den Eigentümer gewechselt. Das dort angedachte Projekt hat sich allerdings zerschlagen.

Vaihingen - Die Sache war angekündigt gewesen, jetzt ist sie auch tatsächlich vollzogen: Die LBBW Immobilien Development GmbH hat der Allianz Lebensversicherungs AG zwei Grundstücke abgekauft. Laut der Allianz-Sprecherin Heike Siegel handelt es sich um etwa ein Drittel der Gesamtfläche, die an der Heßbrühlstraße in Stuttgart-Vaihingen ursprünglich mit dem Allianz-Park hätte bebaut werden sollen. Der Teil liegt links der prägnanten großen Eiche.

 

Zum Kaufpreis äußern sich beide Unternehmen nicht. Es wurde Stillschweigen vereinbart. Vor allem im örtlichen Bezirksbeirat hätten viele die Summe wohl gern gewusst, denn ein Detail hatte im Februar Kritik ausgelöst. Da war nämlich bekannt geworden, dass kein Planungsgewinn für die Stadt abfallen würde – sehr zum Verdruss einiger Bezirksbeiräte.

War der Verkaufspreis zu niedrig?

Im Gespräch mit unserer Zeitung hatte Rainer Hagenbucher, der Standortleiter Stuttgart der Allianz, seinerzeit erklärt: „Die Planungs- und Entwicklungskosten liegen über dem Verhandlungskorridor für den Kaufpreis, auf den wir uns mit der LBBW Immobilien geeinigt haben.“ Spekulationen, dass der Verkaufspreis zu niedrig sei, hatte er von sich gewiesen.

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Die Sprecherin Heike Siegel verweist ebenfalls auf die finanziellen Vereinbarungen, die die Allianz mit der Stadt getroffen hatte, hin, etwa zur Übernahme der Kosten für die Verlagerung der Sportplätze, zum Kauf der städtischen Nachbargrundstücke und zum Ausgleich der Kosten für die Verlagerung der dortigen Ämter, zum 40 Meter breiten Grünstreifen oder zum Bau einer Turnhalle. Allein Letzteres habe einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet.

Die Pläne anstelle des KI-Innovationsparks

Neues gibt es zur angedachten Verwendung der beiden verkauften nebeneinanderliegenden Grundstücke. Ursprünglich hätte auf der etwa 1,5 Hektar großen Fläche der Innovationspark Künstliche Intelligenz (KI) untergebracht werden sollen. Allerdings hat sich das Ende Juli zerschlagen. Der Zuschlag für den vom Land ausgelobten Campus ging an den Standort Heilbronn.

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Die LBBW Immobilien will stattdessen nun zwei eigenständige Gebäude mit Büroflächen von zusammengenommen rund 30 000 Quadratmetern errichten. Wie sie aussehen sollen, ist laut der Sprecherin Aleksandra Boländer noch nicht klar. „Die finalen Entwürfe sind noch nicht abgestimmt“, sagt sie. Fest steht nur, dass die Flächen später vermietet werden sollen. In welche Richtung es branchenmäßig gehen soll, auch das stehe nicht fest, doch laut einer LBBW-Immobilien-Mitteilung ist die Stadt weiter daran interessiert, den KI-Standort grundsätzlich auszubauen.

An der Heßbrühlstraße tut sich etwas

Während die LBBW Immobilien noch plant, tut sich an der Heßbrühlstraße mittlerweile etwas. Anfang August hat die Allianz mit ihren Bauvorbereitungen begonnen. Zäune sind aufgestellt, der Boden ist vorbereitet. Alte Gebäude sind schon vor Monaten abgerissen worden. Noch in diesem September soll der Spatenstich für den Allianz-Park erfolgen. Heike Siegel sagt: „Unser Ziel ist weiterhin, 2025 umzuziehen.“