Fast komplett Ebbe war am Sonntag bei der saisonalen Meeresverwandlung der Landeshauptstadt. Am Samstag war dagegen richtig was los.

Stuttgart - Die Wasserrutschen außer Betrieb, die Sitzlandschaft unter den grasgrünen Sonnensegeln komplett verwaist und kaum eine Handvoll Leute in der Open air-Ausstellung am Stadtpalais. Gähnende Leere auch dort, wo Stuttgart sich nun im vierten Jahr in Folge ans imaginäre Meer begibt mit einem bis weit auf den Waschbetonweg hinaus gesprayten Wellenschlag. An den maisgelben, bretterharten „Dünenstücken“ dahinter schlappen vier eingeklappte Sonnenschirme im periodisch aufkommenden Wind, der Rest ruht ordentlich verpackt am Aufgang zum Stadt-Palais.

 

Klar, es war schon mehr los am temporären Meeresgestade als an diesem frühen Sonntagnachmittag! Am Tag davor etwa, wie Derin und Safet berichten. Der Student und und der frischgebackene Abiturient haben hier einen Ferienjob. Am Check-in-Schalter haken sie die Online-Anmeldungen ab, lassen die Gäste die Corona-App scannen oder nehmen die Personalien auf. Auch das Grill-Paket händigen sie aus. Normalerweise.

„Die Wasserrutsche ist der Hit.“

Am Samstag, als sich der Himmel nicht derart verschlossen gab, hatten sie durchaus zu tun und dabei auch gesehen, wie die Novität des Meer-Events sich bereits beim Saison-Start als Highlight erwiesen hat: „Die Wasserrutsche ist der Hit. Aber nicht nur für die Kinder, sondern auch für Eltern, die sich auch gerne in die Reifen setzen und ihren Spaß dabei haben“, erzählen die beiden und versichern: „Wenn schönes Wetter ist, ist hier richtig was los.“ Jetzt aber sind nur Anmeldungen zu registrieren, die nicht wahrgenommen werden.

Bis dann doch noch ein bisschen Leben einkehrt mit einer jungen Familie: „Wir haben uns doch noch aufgerafft, das Wetter soll ja ein bisschen besser werden“, sagt die Mama, die sowieso voll das Lobes ist über das, was das Stadt-Palais bietet: „Und für uns auch noch schön fußläufig!“ Waffeln oder doch das Grill-Paket, dass ist hier erst einmal die Frage. Die Kindern neigen den Waffeln zu, derweil sich Daniel, der Papa, für die ganze Familie freut: „Heute haben wir das Meer ganz für uns alleine!“