Die Verteidigung von Wendelin Wiedeking pocht im Porsche-Prozess auf Freispruch. Die Ankläger hatten eine Freiheitsstrafe von mehreren Jahren gefordert.

Stuttgart - Im Porsche-Prozess vor dem Stuttgarter Landgericht hat die Verteidigung von Ex-Firmenchef Wendelin Wiedeking auf einen Freispruch gepocht. „Er (Wiedeking) hat sich nichts, aber auch gar nichts vorzuwerfen“, sagte Verteidiger Hanns Feigen am Montag.

 

Die Staatsanwaltschaft wirft Wiedeking und dem früheren Porsche-Finanzvorstand Holger Härter Marktmanipulation bei dem VW-Übernahmeversuch 2008 vor. Sie sollen damals mit einer Pressemitteilung den Aktienkurs von VW hochgetrieben haben. Feigen wies die Vorwürfe zurück: „Es handelt sich um eine durch nichts belegte Spekulation, um eine reine Vermutung ins Blaue hinein.“

Anleger verloren Milliarden

Die Ankläger hatten in der vergangenen Woche eine Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren für Wiedeking und zweieinviertel Jahren für Härter gefordert - dabei aber eingeräumt, dass Zeugen ihre Annahmen nicht wesentlich hatten stützen können. Mit Blick auf die Indizien zeigten sich die Ankläger dennoch überzeugt von der Schuld der Angeklagten.

2008 war eine entscheidende Phase des Übernahmeringens zwischen Porsche und Volkswagen. Der VW-Aktienkurs war heftigen Schwankungen ausgesetzt, Anleger verloren Milliarden. Das Urteil in dem Prozess ist für Freitag geplant.