Eigentümergespräche sollen als Einstieg in die Förderung von Ladenlokalen im Löwen-Markt in Stuttgart-Weilimdorf dienen.

Weilimdorf - Mit dem Förderprogramm „Stadtteilzentren konkret“ will die Stadt dem Niedergang von innerstäWeilimdorf dtischen Bereichen entgegenwirken. Wie wichtig das genommen wird, zeigt sich auch daran, dass der Gemeinderat dem Stadtbezirk dafür im letzten Doppelhaushalt 600 000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Wie auch den anderen fünf Stadtbezirken, die von diesem Programm profitieren sollen. Mehrfach wurden dessen Struktur und Ausgestaltung bereits im Bezirksbeirat erörtert. In der aktuellen Sitzung nun konnte Hermann-Lambert Oediger, der Leiter der Stadtentwicklung im Stadtplanungsamt, einige Neuigkeiten vortragen, mit denen jetzt ein Teilprojekt in Angriff genommen werden soll: die finanzielle Stimulierung von Innovationen in Ladengeschäften des Einkaufszentrums Löwen-Markt.

 

Zum einen stehen nun die Richtlinien für die einschlägige Förderung fest, zum anderen ist mit Lisa Knotz auch die Stelle im Amt besetzt, die sich als Ansprechpartnerin speziell um diese als besondere Herausforderung betrachtete Aufgabe kümmern soll. Zudem wird ein Beirat als „kleines, wirkungsvolles Beratungsgremium“ eingerichtet, das über die Förderwürdigkeit und Priorisierung von erhofften Anträgen entscheidet. Darin vertreten ist neben dem Stadtplanungs- und dem Bezirksamt auch WeilAktiv e.V. Für dieses „aktivierende Programm“, mit dem investive Maßnahmen gefördert werden können, werden fürs Erste 50 000 Euro zur Verfügung gestellt.

Mehrwert für den Stadtbezirk

Gefördert werden kann laut Oediger, „wer ein interessantes Konzept hat“. Kriterium sei auch, dass „Läden in Wert gesetzt werden, mit einem Mehrwert für den Stadtbezirk“. Der Befürchtung, dass dies ausgenutzt werden könnte „und dann doch Spielcasinos reinkommen“, wie Annekathrin Essig (Bündnis 90/Die Grünen) sagte, sei ein Riegel vorgeschoben: „Durch die Festschreibung der Nutzung auf zehn Jahre. Damit ist ausgeschlossen, dass Maßnahmen im Widerspruch zu Zielen der Stadt sind“. Oediger gab sich überzeugt, „dass wir mit diesem Programm einen gewissen Anschub zur Revitalisierung des Marktes geben können“.

Auf entsprechende Kritik aus dem Gremium räumte er ein, „dass so ein Programm länger laufen muss, um Breitenwirkung zu erzielen“. Er wies dabei darauf hin, dass „dem Gemeinderat die Sache so wichtig ist, dass es die Chance gibt, dass das für einen längeren Zeitraum nachhaltig gemacht wird“. Nun gehe es zunächst darum, „mit Eigentümern und Pächtern ins Gespräch zu kommen“. Dies stehe bereits Mitte November auf dem Programm: „Die Mitwirkung ist natürlich Dreh- und Angelpunkt des Erfolges“, sagte er.

Gebiet um Glemsgaustraße soll ebenfalls gefördert werden

Michael Schrade (Freie Wähler) begrüßte, „dass das nun in die Gänge kommt. Einen Versuch ist es jedenfalls wert“. Er finde es allerdings „sehr schade, dass die Glemsgaustraße außen vor gelassen wird. Denn hier sehe ich ebenfalls Handlungsbedarf und auch Möglichkeiten der Förderung“. Ein Punkt, der auch durch andere Wortmeldungen unterstrichen wurde. Oediger sagte darauf, dass die aktuelle Umgrenzung des Projektbereiches insgesamt „keine rote Linie“ darstelle: „Das soll zur Orientierung dienen. Je nach den Ergebnissen der anstehenden Workshops können wir im Beirat selbst entscheiden, ob wir da weitere Bereiche dazunehmen.“ Aktuell gehe es nun darum, „die ersten Schritte für einen Einstieg“ zu machen.