Bei der Mitgliederversammlung der Baugenossenschaft Neues Heim konnten Vorstand und Aufsichtsrat über ein positives Jahresergebnis 2017 berichten.

Rot - Bei der alljährlichen Mitgliederversammlung legten Vorstand und Aufsichtsrat Rechenschaft über ihre Tätigkeiten im vergangenen Geschäftsjahr 2017 ab. Zwar konnte der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Maier in diesem Jahr keine Rekordzahl vortragen, dennoch: Auch im Jahr 2017 hat die Baugenossenschaft einen beachtlichen Jahresüberschuss von 2,17 Millionen Euro erwirtschaftet.

 

Die Bilanzsumme der Genossenschaft hatte sich im Vergleich zum Jahr 2016 um 10 Millionen Euro erhöht, sie liegt nun bei 94 Millionen Euro. „Das Geschäftsjahr 2017 war erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr mit einem sehr guten Jahresergebnis“, kommentierte Maier die positive Entwicklung. Dies führt er nicht zuletzt auf „die Nachhaltigkeit der Bauprojekte und den kompetenten und engagierten Mitarbeiterstab“ zurück.

Maier ging im Folgenden auf die vollendeten Projekte des Jahres 2017 ein. Das sogenannte Baufeld West in Giebel wurde nach sechsjähriger Bauzeit vollständig abgeschlossen. „In den letzten sechs Jahren sind hier 157 attraktive Neubauwohnungen mit einer guten sozialen Infrastruktur entstanden.“ Maiers Vorstandskollege Gisbert Renz ging in seinem Bericht vor allem auf die technischen Daten ein. Neben dem fertiggestellten Baufeld West soll in den kommenden Jahren ein weiteres Areal, das Baufeld Ost, erschlossen werden. „Im ersten Bauabschnitt entstehen drei Punkthäuser mit insgesamt 51 Wohnungen“, erläuterte Renz. Auch beim Neubauvorhaben Fleiner Straße 10-16 und an der Erligheimer Straße 4 konnten im Oktober 2017 nach einiger Verzögerung die Arbeiten beginnen. „Es gab einige Probleme mit dem Baurechtsamt sowie Auflagen zu archäologischen Grabungen“, erklärt Renz die Verzögerung.

Bündnis für Wohnen zeigt erste Erfolge

Das Bündnis für Wohnen, das die Baugenossenschaft im Jahr 2016 mit der Stadt Stuttgart eingegangen ist, zeigte im vergangenen Jahr erste Erfolge. Für insgesamt drei Lose auf dem ehemaligen Schoch-Areal, dass in der Neuentwicklung Wiener Platz heißen soll, hatte sich die Wohnbaugenossenschaft Neues Heim beworben und bei zwei Losen bereits den Zuschlag erhalten. „Im Los 1 werden wir 60 Wohnungen, davon 50 Prozent geförderte Wohnungen erstellen“, sagt Renz. „Außerdem sind im Erdgeschoss ein Gastronomiebetrieb mit Außenbewirtschaftung und Gewerbe vorzusehen.“

Im Bezug auf das Bauprojekt in Freiberg an der Suttnerstraße sprach Renz ein Lob an die Verwaltung aus. „Ich möchte an dieser Stelle das Stadtplanungsamt und das Baurechtsamt loben. Bei diesem Bauvorhaben arbeiten wir sehr konstruktiv miteinander.“ Sowohl Maier, als auch Renz äußerten dennoch auch Kritik an der Stadtverwaltung. „Es ist ja wirklich erfreulich, dass inzwischen alle Parteien erkannt haben, dass bezahlbare Wohnungen in dieser Stadt fehlen“, sagt Maier. „Aber Instrumente wie ein Mietpreismoratorium, Erhaltungs – oder Milieuschutz-Satzungen, wie sie auch für den Stuttgarter Norden gefordert werden, bringen keine einzige neue Wohnung.“ In den Bereichen Mietwohnungsbau und Sozialmietwohnungen sieht Renz weitere Defizite. „Es fehlt an allen Ecken und Enden an bezahlbarem Wohnraum“, kritisierte er. „Ob die von Herrn Oberbürgermeister Kuhn anvisierten 1800 Wohnungen pro Jahr ausreichen, um den Wohnungsmarkt in ein annäherndes Gleichgewicht zu bringen, bleibt abzuwarten.“

Wiedergewählt wurden am Ende der Versammlung die drei Aufsichtsratsmitglieder Helmut Halter, Moriz Maedebach sowie Willy Raible.