Beim Ausparken hat der Porsche einer 44-Jährigen am Freitag ein Kleinkind erfasst. Für das Mädchen konnten die Ärzte nichts mehr tun.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Ein zwei Jahre altes Mädchen ist am Freitag gegen 12.30 Uhr bei einem Unfall am Rudolf-Steiner-Weg im Stuttgarter Norden ums Leben gekommen. Es wurde von einem ausparkenden Auto erfasst und erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen. Rettungskräfte und ein Notarzt kümmerten sich um das Kind, konnten aber nichts mehr für die Kleine tun. Sie mussten noch an der Unfallstelle den Tod der Zweijährigen feststellen, meldet die Polizei.

 

Das Kind war mit seinen Großeltern am Rudolf-Steiner-Weg unterwegs, eine kleine Straße, die das Gebiet der Waldorfschule umrundet. Sie kamen an dem Parkplatz vorbei, der jenseits der Tennishalle an der Straße liegt. Die Parkbuchten sind im rechten Winkel zur Straße angelegt. Die 44-jährige Autofahrerin habe mit ihrem Porsche Cayenne ausparken wollen. Dabei habe sie an der leicht steigenden Straße zurückgesetzt und das Kind erfasst, das sich hinter dem Auto befunden habe.

Verwandte und Autofahrerin werden betreut

Mitarbeiter eines Kriseninterventionsteams und Seelsorger kümmerten sich um die Familie des Kindes und um die unter Schock stehende Autofahrerin. Der genaue Ablauf des Unfalls sei noch nicht geklärt, sagte ein Polizeisprecher. Man wisse noch nicht genau, wo das Mädchen gelaufen sei, als es erfasst wurde, ob auf der Fahrbahn oder auf dem Gehweg. Ein Gutachter soll nun alles untersuchen und den genauen Unfallhergang ermitteln, teilte die Polizei mit.

Mit diesem tragischen Fall steigt die Zahl der Unfalltoten auf Stuttgarts Straßen in diesem Jahr – bereits zehn Menschen sind hier ums Leben gekommen, sieben von ihnen waren Fußgänger. Auch sind in diesem Jahr schon mehrfach tote Kinder bei Unfällen zu beklagen gewesen.

Anfang August wurde ein neun Jahre alter Junge am Seeblickweg in Hofen von einem Auto erfasst. Er war kurz vor der Kreuzung mit der Benzenäckerstraße plötzlich vom Gehweg auf die Straße getreten, direkt vor ein vorbeifahrendes Auto. Der Fahrer konnte nicht mehr ausweichen oder bremsen und erfasste den Jungen mit seinem Wagen. Das Kind erlag noch in der Nacht den schweren Verletzungen, die es dabei erlitten hatte.

Ende März war ein ebenfalls neun Jahre alter Bub an der Haußmannstraße verunglückt. Er rannte über die Straße. Dabei soll er nicht auf einen Bus geachtet haben, der auf den Ostendplatz zufuhr. Der Linienbus erfasste das Kind. Der Bub starb später im Krankenhaus.