Die Planungen für die Generalsanierung des Mineralbad Berg gehen voran. In der Bauzeit von bis zu zwei Jahren ist ein großer Puffer eingeplant. Denn bei Sanierungen so alter Gebäude ist immer wieder mit negativen Überraschungen zu rechnen.

Die Planungen für die Generalsanierung des Mineralbad Berg gehen voran. In der Bauzeit von bis zu zwei Jahren ist ein großer Puffer eingeplant. Denn bei Sanierungen so alter Gebäude ist immer wieder mit negativen Überraschungen zu rechnen.

 

Stuttgart-Ost - Das Projekt wird von Ende Juli an schon den dritten Bezirksvorsteher im Stuttgarter Osten beschäftigen. Viele Fragen wie die nach dem Design der 50er Jahre oder einem möglichen benachbarten Gesundheitscampus sind auch noch offen – trotzdem rückt die Generalsanierung des Mineralbads Berg näher. Der Bezirksbeirat hat am Donnerstag dem sogenannten Vorprojektbeschluss zugestimmt, am heutigen Freitag wird wohl auch der Bäderausschuss keine Einwände haben.

Der Zeitplan für das nach bisherigen Schätzungen 26,5 Millionen Euro teure Bauprojekt, weist ebenfalls noch einige Unwägbarkeiten auf. Die sollen mit dem Einstieg in die Detailplanungen in den kommenden Monaten ausgeräumt werden. Vorgesehen ist, das Projekt Mitte 2015 endgültig zu beschließen. Mit der Sanierung könnte dann wahrscheinlich Mitte 2016 begonnen werden. Bei der vorgesehenen Bauzeit ist mit 18 bis 24 Monaten ein relativ großer Puffer eingeplant, weil man nach Angaben von Anke Senne, der Leiterin der Bäderbetriebe Stuttgart, bei der Sanierung so alter Gebäude immer wieder mit – negativen – Überraschungen rechnen müsse. Die schlechte Nachricht für die in die Planung in Form von Arbeitsgruppen einbezogenen Stammgäste des Mineralbads Berg ist, dass das Bad während der Bauzeit geschlossen werden muss, schlechtestenfalls also für ganze zwei Jahre.

Die Liegewiese wird kleiner

Bei der Sanierung werden die Gebäude und die Becken in den Rohbauzustand zurückversetzt und dann nach dem aktuellen Stand der Vorschriften und Technik um- und neu gestaltet. Das bisherige Bewegungsbad wird abgerissen, der Neubau direkt an den Ostflügel des Bades angeschlossen. Die Liegewiese wird in dem Bereich dadurch um rund 200 Quadratmeter kleiner. Räumlichkeiten für rezeptpflichtige medizinisch-therapeutische Leistungen wird es im „Neuner“ künftig nicht mehr geben, dafür verweisen die Bäderbetriebe auf das nahe Leuze.

Die auch künftig nach Geschlechtern getrennten Saunaanlagen werden im ersten Obergeschoss nebeneinander liegen. Der Zugang wird barrierefrei ohne Schwimmbadnutzung möglich sein. Ebenfalls im Obergeschoss des Ostflügels ist ein Gymnastikraum für Gesundheits- und Präventionsangebote vorgesehen. Im Erdgeschoss des Nordflügels ist ein Fitnessraum eingeplant, das Konzept dafür ist noch offen. Weitere Veränderungen wird es beispielsweise in der Gastronomie geben, die dann auch außerhalb der Badezeit genutzt werden kann. Zum Schutz der Heilwasserquellen sind ebenfalls weitere aufwendige Arbeiten erforderlich.

Grundstücksverkauf finanziert Bad-Sanierung

Im Bezirksbeirat stießen die Pläne auf allgemeine Zustimmung. Bezirksvorsteher Martin Körner wies noch einmal auf die Bedeutung eines benachbarten Gesundheitscampus auf dem Schwanenplatzareal hin. Das Areal soll wie berichtet verkauft und auch nach den Vorschlägen der bereits erfolgten Bürgerbeteiligung neu bebaut werden. Für einen privat betriebenen Gesundheitscampus mit Verbindung zum Mineralbad gibt es ein grobes Konzept, allerdings konnte bisher noch kein Investor dafür gefunden werden. Der Verein Berger Bürger würde in dem Zusammenhang auch gerne ein japanisches Onsen-Bad einrichten.

Finanziert wird die Bad-Sanierung aus dem Verkaufserlös für die Nachbargrundstücke und durch die Stadt.