Auch in Stuttgart meldet sich parallel zur Ramstein-Konferenz die Friedensbewegung zu Wort. Sie hat eine klare Meinung zum Thema Kampfpanzer für die Ukraine.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Anlässlich des Treffens der Nato-Ukraine-Kontaktgruppe im rheinland-pfälzischen Ramstein haben Vertreter der Friedensbewegung am Freitag auf dem Stuttgarter Schlossplatz gegen die von der Ukraine geforderte Lieferung von Kampfpanzern des Typs Leopard 2 demonstriert. Sie forderten stattdessen Verhandlungen über ein Ende des Krieges. „Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen russischen Angriff auf die Ukraine auf das Schärfste“, sagte Heidi Hänsel, Sprecherin der Gesellschaft Kultur des Friedens. Das Wichtigste sei es, den Krieg zu Ende zu bringen und weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Verhandlungen seien immer möglich – auch mit Russland.

 

Redner kritisierten, die Lieferung moderner Kampfpanzer verbunden mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten auf deutschem Boden, würde eine neue militärische Eskalationsstufe bedeuten und Deutschland tiefer in den Krieg hineinziehen. Der Krieg würde durch weitere Waffenlieferungen nicht gestoppt, sondern ausgeweitet. Das berge auch die Gefahr eines atomaren Angriffs. „Jetzt ist die Zeit für Friedensverhandlungen und nicht für neue Offensiven“, sagte Heike Hänsel. Paul Russmann von der Initiative „Ohne Rüstung leben“ erklärte: „Die Lieferung von Leopard-Panzern könnte Putin als Kriegseintritt der Nato verstehen.“ Aus dem russischen Überfall in die Ukraine drohe dann ein Weltbrand zu werden. Seine Forderung an die Adresse der Bundesregierung lautete: „Keine Panzer, Herr Kanzler!“

Mehrere Initiativen hatten zu der Demo aufgerufen

Aufgerufen zu der Demonstration hatten unter anderem die Initiativen „Gesellschaft Kultur des Friedens“, „Ohne Rüstung leben“, „Pax Christi Rottenburg/Stuttgart“ und „Offener Friedenstreff Stuttgart“. Die Organisatoren sprachen von mindestens 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.