Petra Benzing war Stuttgarterin des Jahres 2018. Sie organisierte alles für Flüchtlinge vom Shampoo bis zur Nähmaschine. Jetzt haben sich die Bedürfnisse geändert. Aktuell läuft die Ausschreibung des Preises für das Jahr 2019.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

 

Frau Benzing, wie haben Sie die Preisverleihung persönlich erlebt?

Den Abend der Preisverleihung habe ich als sehr schön und festlich sowie informativ empfunden. Gefreut hat mich, dass ich persönlich empfangen wurde. Das war top.

Wer hat Sie begleitet?

Begleitet hat mich meine Patin Heiderose Dudek, die mich für den Preis vorgeschlagen hatte. Außerdem waren mein Mann, meine Eltern und meine Schwester dabei. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Kandidaten alle aus ganz verschiedenen Bereichen kamen.

Hat sich die Auszeichnung auf Ihren ehrenamtlichen Einsatz ausgewirkt?

Die Auszeichnung zum Stuttgarter des Jahres hat sich nicht wirklich auf meine Arbeit ausgewirkt, außer dass ich vielleicht jetzt noch ein bisschen bekannter in Stammheim geworden bin. Ich engagiere mich nach wie vor für die Flüchtlinge im Stadtteil. Die Bedürfnisse der 185 Menschen haben sich geändert. Sie sind jetzt drei Jahre hier und voll integriert. Für den Winter hatten wir ihnen einen sehr hochwertigen Tischkicker gekauft – mit einem Zuschuss der Stadt. Jetzt sind die Geflüchteten ihrerseits an der Reihe, ein Herz-Fest für die Stammheimer auszurichten. Auch dafür haben wir Geld bei der Stadt beantragt, denn die Leute können die Kosten nicht selbst tragen. Das Fest findet auf alle Fälle statt.

Was haben Sie mit dem Preisgeld gemacht?

Das Preisgeld habe ich zwischen mir und den Helfern – einer Frau und einem Mann – aufgeteilt. Ohne sie im Hintergrund wäre so eine Arbeit nicht möglich: Wir haben den Garten umgegraben und die Kinderzimmermöbel aufgebaut. Da waren vor allem der männliche Helfer gefragt. Auch diese haben eine Anerkennung verdient. Jeder hat ein Drittel bekommen. Meinen Anteil habe ich bisher nicht angerührt.

So kann man sich bewerben

Die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Versicherungsgruppe zeichnen ehrenamtlich engagierte Menschen aus. Dazu stiften sie den Preis Stuttgarter des Jahres, der mit insgesamt 18 000 Euro dotiert ist. Gesucht werden sechs Gewinner, die sich in der Gesellschaft einbringen und deren Engagement eine Motivation für Dritte sein soll. Die Projekte sollen sich durch Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektive auszeichnen. Nominiert werden können Einzelpersonen, Schulklassen, Projektgruppen, Verbände, Vereine, Nachbarschaftshilfen, aber keine Institutionen wie zum Beispiel das Rote Kreuz als Ganzes. Wer schon einmal jemanden vorgeschlagen hat, kann durchaus sein Glück ein zweites Mal versuchen.

Die Leiterin des Landesmuseums Württemberg, Professor Cornelia Ewigleben, ist dabei; Kim Renkema, eine erfolgreiche Bundesliga-Volleyballerin und Teammanagerin von MTV Allianz, entscheidet mit, ebenso wie der evangelische Stadtdekan Søren Schwesig und Rainer Scharr, der das gleichnamige Energieunternehmen leitet. Außerdem sitzen der Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung, Joachim Dorfs, und Frank Karsten, der Vorstandsvorsitzende der Stuttgarter Versicherungsgruppe, in der Jury.

Das Besondere am Stuttgarter des Jahres ist, dass sich die Kandidaten nicht selbst bewerben können, sondern sie müssen von einem Paten vorgeschlagen werden. Wenn Sie also jemanden kennen, der für Sie der Stuttgarter des Jahres ist, melden Sie sich bei uns. Schreiben Sie uns bis 24. November Ihren Vorschlag, und begründen Sie, warum diese Person den Preis verdient hätte. Vergessen Sie nicht, uns Ihre Kontaktdaten zu hinterlassen.

Kontakt Stuttgarter Zeitung, Ralf Gunkel, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Internet www.stuttgarter-des-jahres.de oder Mail am stuttgarter-des-jahres@stz.zgs.de