Die Stuttgarter des Jahres, die am Montagabend geehrt worden sind, geben uns allen ein gutes Beispiel. Es lohnt sich, ihnen nachzueifern, kommentiert Ralf Gunkel.

Stuttgart - Die Ehrenamtlichen machen das Schicksal der anderen zu ihrer eigenen Sache. Sie nehmen Anteil und übernehmen Mitverantwortung.“ So würdigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im vergangenen Dezember am Tag des Ehrenamtes 20 Träger des Bundesverdienstkreuzes im Neuen Schloss.

 

Wir verleihen keine Orden, aber wir verneigen uns vor dem Engagement und den Leistungen der zehn Stuttgarter des Jahres, welche die von der Stuttgarter Versicherungsgruppe und der Stuttgarter Zeitung benannten Juroren in diesem Jahr gekürt haben. Jede und jeder von ihnen steht für sein Projekt, für seinen Verein oder für seinen Nachbarn mit beeindruckender Nachhaltigkeit und großem Zeiteinsatz.

Nähe als Schlüssel zum Engagement

Ein Stichwort eint die diesjährigen, aber auch die Stuttgarter des Jahres der vergangenen fünf Jahre. Es heißt Nähe. Die Gewinner sind dicht dran am Geschehen, sei es in der Kleiderkammer, im Fußballverein oder in der Flüchtlingshilfe. Diese Nähe hilft – nicht nur denjenigen, denen geholfen wird, sondern auch denen, die helfen. Nähe ist das Gegenteil von Distanz, von Egoismus. Nähe ist der Schlüssel für ein Engagement, das aus dem Herzen kommt und nicht nur aus dem Kopf.

Das heißt nicht, dass Planung, Organisation und der Mut zu Entscheidungen unwichtig wären. Im Gegenteil. Aber noch wichtiger ist die Motivation, mit der unsere Gewinner an ihre Aufgaben herangehen. Sie suchen keinen Vorteil, wollen kein Geld, denken nicht an die eigene Karriere. Sie wollen einfach helfen. Und diese Hilfe kommt an. Sie kommt in Form von Ausbildung an, als Entwicklungshilfeprojekt – oder auch bei Sterbenden im Hospiz. Sie ist zielgerichtet, aber jenseits von Egoismus. Sie ist wirksam und effektiv, aber jenseits von Bilanzen und Umsatzzahlen. Gäbe es solcherart ehrenamtlich engagierte Menschen nicht, wären unsere Welt, unser Land, unsere Stadt sehr viel ärmer. Das reiche Stuttgart ist nicht nur deshalb reich, weil die Menschen hier überdurchschnittlich gut verdienen. Es ist vor allem deshalb reich, weil es in dieser Stadt – und natürlich auch anderswo – Frauen und Männer gibt, die im wahren Wortsinn selbstlos sind.

Wirksame und effektive Hilfe

Deshalb bedanken wir uns als Stuttgarter Versicherungsgruppe und Stuttgarter Zeitung für diese Selbstlosigkeit. Wir wollen uns ein Beispiel an den Preisträgern nehmen. Sie sind Vorbilder für uns.