Der Stuttgarter Abenteurer Jonas Deichmann plant sein nächstes Projekt. Er wird im Sommer die USA durchqueren. Hin und zurück. Auf ganz besondere Art und Weise.

Von New York nach Los Angeles könnte man fliegen. Oder mit dem Auto fahren. Der gebürtige Stuttgarter Jonas Deichmann wird es wie immer anders machen. Er wird am 28. Juni in New York starten und 5500 Kilometer nach Los Angeles radeln. Zurück will er per Pedes, Anfang November will er wieder in New York sein.

 

Auf den Spuren von Forrest Gump

Er geht also wieder mal auf Tour. Deichmann ist von Portugal nach Wladiwostok in 64 Tagen geradelt, von Alaska bis Feuerland in 97 Tagen und vom Nordkap nach Kapstadt in 72 Tagen, alles Weltrekorde. Sein letzter Streich war ein Triathlon rund um die Welt. Besser gesagt, es waren 120 Triathlons – 27 000 Kilometer insgesamt ist er geradelt, gelaufen und geschwommen. In Mexiko hat er es dabei zu einiger Berühmtheit gebracht. Da nannte man ihn „den deutschen Forrest Gump“. Zunächst begleitete ihn eine Hündin 130 Kilometer lang bei seinen Läufen. „Sie wurde berühmt. Wir beide waren überall in den Medien zu sehen“, erinnert sich Deichmann. Danach liefen Tausende von Leuten mit. Und die Polizei eskortierte ihn mit neun Pick-Ups und elf Motorrädern.

Er nimmt alles mit

Ein Problem war die Liebe der Menschen schon, sie ging durch den Magen. Er konnte gar nicht so viele Melonen in seinem Wagen hinter sich herziehen, wie man sie ihm schenken wollte. Seine Diät war ohnehin eine spezielle: Rund tausend Snickers hat er gegessen,schätzt er. Nein, gesund ist das nicht, aber leicht und bringt viel Energie. Dafür kippte er in Sibirien auch Butter in den Kaffee. Nun ja, das Fett schlägt nicht an, wenn man bis zu 65 Kilometer am Tag läuft. Überhaupt das Gewicht, er hat sogar seine Zahnbürste halbiert, um beim Gepäck fürs Schwimmen ein paar Gramm zu sparen.

Über die Rocky Mountains

Auch jetzt wird er ohne Team unterwegs sein, alles selbst transportieren was er braucht. Er nimmt nicht den geraden Weg, sondern wird kleinen Straßen folgen, die ihn zum Death Valley, Monument Valley und über die Rocky Mountains führen. „Von Schneefall in den Appalachen bis zu extremer Hitze an einem der heißesten Orte der Welt wird alles dabei sein“, sagt er. Und es geht durch die Prärie: „Durch Kansas geht es über 1000 Kilometer schnurgerade durch eine extrem eintönige Landschaft. Zu Fuß sind das drei Wochen und eine enorme mentale Herausforderung.“