Das 80. Stuttgarter Frühlingsfest steht in den Startlöchern. Vor dem Fassanstich am Samstag, beantworten wir die wichtigsten Fragen zu der dreiwöchigen Veranstaltung auf dem Wasen.

Stuttgart - Das Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen steht vor der Tür und startet am Samstag, 21. April. Nachdem während der Aufbauarbeiten im März noch frostige Temperaturen herrschten, ist am Neckar mittlerweile der Frühling eingekehrt. Damit Besucher und Stuttgarter den Überblick behalten, haben wir die wichtigsten Fakten und Informationen zur diesjährigen Ausgabe zusammengefasst.

 

Wie viele Schläge werden für den Fassanstich benötigt?

Das hängt mit der Tagesform von Kämmerer und Wasenbürgermeister Michael Föll zusammen. Am Eröffnungstag wird er im Göckelesmaier-Zelt pünktlich um 12 Uhr den Fassanstich vornehmen. Die ersten Gäste hoffen natürlich, dass das Bier so schnell wie möglich fließt. Im vergangenen Jahr benötigte der erprobte Kämmerer Föll nur drei Schläge – sein Minusrekord in zwei Amtszeiten liegt allerdings bei 23 Versuchen.

Wie lange wird in diesem Jahr gefeiert?

Das Frühlingsfest geht über drei Wochen. Die letzte Möglichkeit zum Feiern bietet Sonntag, 13. Mai. Damit überragt der kleine Bruder des Cannstatter Volksfests sein Pendant im Herbst zumindest in Sachen Länge um vier Tage. Im vergangenen Jahr kamen etwa 1,3 Millionen Besucher auf den Cannstatter Wasen. Bei schönem Wetter rechnen die Veranstalter in diesem Jahr mit etwas mehr Menschen.

Wie viel kostet eine Maß Bier?

Die Preise für eine Maß Bier steigen in diesem Jahr weiter an. Dabei wird auch beim Frühlingsfest zum ersten Mal die Zehn-Euro-Grenze überschritten. Nachdem beim letzten Volksfest im Herbst die Besucher für einen Liter Bier mehr als 10 Euro zahlen mussten, zieht das Frühlingsfest nach. In den drei Festzelten kostet das wahrscheinlich meist verkaufte Getränk auf dem Wasen ganze 10,30 Euro. Die Festwirte begründen das mit den durch höheres Besucheraufkommen gestiegenen Mehrkosten im Bereich Sicherheit.

Gibt es neue Fahrgeschäfte?

Neben der üblichen Palette, die von Geisterbahn bis Kettenkarussell reicht, feiern beim Frühlingsfest drei Fahrgeschäfte ihre Premiere. Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen können die Besucher die neue Wildwasserbahn „Wildwasser 2“ hinunter rutschen und sich gleichzeitig eine Abkühlung holen. Neben der traditionellen „Wilden Maus“ wird es eine weitere Achterbahn geben. Der familiengerechte „Alpen Coaster“ bringt Fahrgäste in 24 Meter Höhe und ist 500 Meter lang. Ebenfalls neu ist der Denk- und Hindernisparkour „Spaß-Fabrik“. Wer die Hindernisbahn von „Doktor Spaß“ überwinden möchte, muss Geschick und Beweglichkeit beweisen.

Welche besonderen Aktionstage gibt es?

Ermäßigte Preise und kinderfreundliche Angebote gibt es in der 23-tägigen Festzeit jeweils am Mittwoch. Am ersten Montag des Frühlingsfest, dem 23. April, laden die Stuttgarter Verkehrsbetriebe im Festzelt von Göckelesmaier ihre Fahrgäste zum VVS-Wasentag ein. Wer sein Jahresticket oder Abo vorzeigt, bekommt eine Maß oder ein alkoholfreies Getränk gratis. Andere Besucher mit aktuellem Fahrschein müssen nur die Hälfte zahlen. Bei den Geschäften der Schausteller bekommen Gäste mit VVS-Fahrkarte bis zu 30 Prozent Nachlass. Am Dienstag, 24. April, findet bei der Vesperstation um 10.30 Uhr der ökumenische Wasengottesdienst der Schausteller- und Zirkusseelsorge statt. Am Samstag, 28. April, fliegen bei schönem Wetter um 15 Uhr um die 15 Ballone über den Wasen – die sogenannte Fuchsfahrt gehört zu den Highlights des Frühlingsfests.

Mit welchen Angeboten locken die Festwirte?

Im Festzelt zum Wasenwirt gibt es an mehreren Tagen spezielle Studenten-Angebote. Am ersten Sonntag (22. April), dem darauffolgenden Montag (23. April) und Sonntag (6. Mai) kosten die ersten 500 Maß ab 17 Uhr bis auf 80 Cent Bedienungsgeld erst einmal gar nichts. Die gleiche Menge Freibier gibt es dort am 1. Mai – außerdem kosten die Maß Bier und ein halbes Hähnchen den ganzen Tag 8,50 Euro. Am 2. Mai feiern hier die frisch gebackenen Abiturienten ihren hoffentlich bestandenen Abschluss (Eintritt bereits ab 17 Jahren).

Im Göckelesmaier-Zelt zahlen Gäste am Montag, 23. April, und am Montag, 7. Mai, ab 12 Uhr nur 6,90 Euro für ein halbes Göckele oder Maß – es ist Schwabentag angesagt. Die selben Konditionen gelten, die Feiertage ausgenommen, unter der Woche immer zwischen 12 und 15 Uhr. An allen Dienstagen feiert Göckelesmaier ab 15 Uhr außerdem „Dinkelackertage“ und eine Maß Festbier kostet 6,30 Euro.

In Grandls Hofbräu Zelt steigt am Dienstag, 24. April, die Party der Realschul-Absolventen. Dafür öffnet das Zelt bereits ab 12 Uhr und schließt bereits um 16.30 Uhr. Jugendliche unter 16 Jahren dürfen allerdings nur mit einer sorgeberechtigten Begleitperson rein. Am Dienstag, 8. Mai, gastiert dann Schlager-Star Mickie Krause im Festzelt von Wirt Peter Grandl.

Wie lange geht die Party?

Bei den Öffnungszeiten vermeldeten die Veranstalter von „in.Stuttgart“ im Vorfeld eine Änderung. Festplatz und Zelte öffnen unter der Woche um 13 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen bereits um 11 Uhr. Von Montag bis Donnerstag wird bis 23 Uhr gefeiert. An den Wochenenden und den Feiertagen müssen die Besucher den Platz um Mitternacht verlassen.

Was macht die Polizei?

Wie die Alten trinken, so trinken auch die Jungen. Das Geschäftsprinzip des Festes ist nun mal der Verkauf von Alkohol. Während der Rausch der Alten kaum jemanden interessiert, außer sie selbst, schaut die Gesellschaft bei den Jungen ganz genau hin. Die Polizei wird einerseits kontrollieren, die Stadt wieder Testkäufer schicken und überprüfen, ob Minderjährige an Schnaps kommen, andererseits setzen die Behörden auch auf Prävention. Die Polizei und Mitarbeiter des Präventions-Referats werden zudem am Mittwoch, 2. Mai, von 14 bis 16 Uhr und am Mittwoch, 9. Mai, von 14.30 bis 17.30 Uhr im Bereich des Waseneingangs beim Parkplatz P10 über Schutzmöglichkeiten vor Taschendiebstählen und Zivilcourage informieren.

Wie komme ich am besten zum Wasen?

Die Antwort lautet: Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zwar gibt es großflächige Parkplätze, aber die stoßen erfahrungsgemäß vor allem an den Wochenenden an ihre Kapazitätsgrenze. Am Eröffnungstag des Frühlingsfests spielt außerdem um 15.30 Uhr der VfB Stuttgart in der Mercedes-Benz-Arena gegen Werder Bremen. Am Samstag, 5. Mai, empfangen die Roten zudem zur selben Anstoßzeit die TSG 1899 Hoffenheim. Neben vielen Konzerten in der Porsche-Arena und der Hanns-Martin-Schleyer-Halle, findet im gleichen Zeitraum auch noch der Porsche Tennis Grand Prix statt.

Mit der Stadtbahn: Die Linie U11 verkehrt an Samstagen zwischen 11 und 0 Uhr im 10- bis 15-Minuten-Takt zwischen Neckarpark und Berliner Platz. An Sonn- und Feiertagen nur zwischen 11 und 23 Uhr.

Mit der S-Bahn: Die Linie S1 wird am Wochenende sowie an (Vor-)Feiertagen mit zusätzlichen Zügen zwischen Plochingen und der Haltstelle Schwabstraße verstärkt.

Die harten Fakten

Der Veranstalter „in.Stuttgart“ hat einige Zahlen erhoben, die wir hiermit gerne weitergeben. Beim Frühlingsfest arbeiten rund 1000 Menschen, etwa 10.000 Menschen aber sind mit dem Rummel befasst. dazu zählen etwa die Elektriker und Schreiner, die beim Aufbau helfen, oder die ganzen Lieferanten, die Tag für Tag auf den Wasen fahren und Göckele, Bier oder Teddybären bringen.

Das Gelände ist 25 Hektar groß, inklusive des Parkplatzes. Das entspricht ungefähr der Größe von 35 Fußballfeldern. Über 250 Betriebe haben dort aufgebaut, ihre Frontmeter summieren sich auf 3,5 Kilometer – in etwa die Luftdistanz zwischen der Grabkapelle auf dem Rotenberg und dem Wasengelände. Der Stromverbrauch entspricht dem einer Stadt mit 20.000 Einwohnern, der Wasserverbrauch beträgt 13.000 Kubikmeter. Das entspricht knapp 72.200 Badewannen.