Wenn am Samstag das Stuttgarter Frühlingsfest eröffnet und der VfB Stuttgart Werder Bremen in Bad Cannstatt empfängt, droht der Kollaps bei der Stuttgarter S-Bahn. Mit mehr Zügen und Personal will die Bahn gegensteuern.

Stuttgart - Das Wetter verspricht einen sonnigen Auftakt zum 80. Stuttgarter Frühlingsfest, das am Samstag durch Stuttgarts Ersten Bürgermeister Michael Föll um 12 Uhr mit dem Fassanstich offiziell eröffnet wird. Bereits von 11 Uhr an haben die Fahrgeschäfte geöffnet.

 

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Da dürfte es nicht erst zum ausverkauften Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Werder Bremen um 15.30 Uhr eng in den Stadt- und S-Bahnen Richtung Bad Cannstatt werden. Wie bereits zum Volksfest im vergangenen Jahr schickt die Deutsche Bahn an diesem „heißen“ Wochenende – und an den drei weiteren Wochenenden sowie an den Feiertagen – mehr und längere Züge sowie mehr Personal auf die Strecke und setzt auf eine besondere Lenkung der Fahrgäste am Cannstatter Bahnhof.

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Maximale Zuglänge sowie mehr Züge auf der Strecke

„Durch den Einsatz von mehr Fahrzeugen bietet die S-Bahn Stuttgart während der Festtage insgesamt über 800.000 zusätzliche Sitzplätze“, kündigt der Vorsitzende der S-Bahn Stuttgart, Dr. Dirk Rothenstein, an.

Die S-Bahn-Linien S1, S2 und S3 mit direktem Halt in Bad Cannstatt werden ganztägig mit maximaler Zuglänge auf die Schiene geschickt, auf den Linien S4, S5 und S6 wird das Platzangebot am Abend verdoppelt.

Von Freitagabend bis Sonntag setzt die S-Bahn zudem auf der S1 zwischen Plochingen und Stuttgart-Schwabstraße zusätzliche Züge ein, dadurch fahren hier die Züge in beide Richtungen im 15-Minuten-Takt.

Die S-Bahnen mit größerem Platzangebot sowie die Sonderzüge fahren auch an den beiden Feiertagen (1. Mai und 10. Mai) sowie jeweils am Vortag.

Mehr Sicherheitspersonal im Einsatz – Lebensgefahr auf den Gleisen

Für die gleichmäßige Verteilung der Fahrgäste am Bahnhof, den reibungslosen Einstieg und somit auch die Pünktlichkeit der Züge sorgen zusätzliche Mitarbeiter der Deutschen Bahn. „Wir wollen auch während des Volksfestes reibungslos und pünktlich fahren“, sagt Rothenstein. Auch in der Regionalzügen werde zusätzliches Sicherheitspersonal eingesetzt.

Einen besonderen Augenmerk legt die Bahn dabei auf die Sicherheit der Fahrgäste. Auf den Gleisen haben diese nichts zu suchen, betont Rothenstein. „Der Weg über die Gleise ist kein Fußweg. Jeder, der hier geht, bringt sich in Lebensgefahr. Zudem wird in solchen Fällen der Zugverkehr sofort eingestellt“, warnt der Vorsitzende. Und das führt wiederum zu Verspätungen. Zu diesem Anlass startet die Bahn auch ihre neue Kampagne „Weg vom Gleis – oder es kracht!“, die von Studenten der Hochschule der Medien zusammen mit Dominik Kuhn – besser bekannt als „Dodokay“ – entwickelt wurde. Die Bahn will das Problem damit auf humoristisch-schwäbische Art angehen – aber ganz direkt.

Metallbeschichtete Luftballons verboten

Ausdrücklich weist die Bahn im Vorfeld darauf hin, dass metallbeschichtete Luftballons auf den Bahnsteigen verboten sind. Fahrgäste mit solch einem Mitbringsel vom Volksfest erhalten keinen Zutritt zu den Bahnsteigen. In der Vergangenheit gab es zur Wasenzeit immer wieder Ausfälle bei der S-Bahn, für die verirrte Ballons verantwortlich waren, welche in der Oberleitung einen Kurzschluss verursacht hatten.

Die fünf Aufzüge im Bahnhof Bad Cannstatt werden während der 23 Tage Frühlingsfest abends von 21.30 Uhr an bis Betriebsschluss außer Betrieb genommen. Bahnmitarbeiter sollen dann mobilitätseingeschränkten Reisenden eine Nutzung der Aufzüge ermöglichen. Damit reagiert die Bahn auf zahlreiche Beschädigungen und damit Ausfälle der Aufzüge in der Vergangenheit.

Während des Frühlingsfestes werden die S-Bahnen bereits tagsüber unterwegs an den Wendestationen vom groben Schmutz befreit, in den Abendstunden oder über Nacht werden in der Werkstatt Plochingen alle Züge gründlich gereinigt.

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