Nach dem im Elfmeterschießen verlorenen WFV-Pokal-Finale der Stuttgarter Kickers gegen die TSG Balingen haben sich die Beteiligten zur Partie geäußert. Wir fassen die Stimmen zum Spiel zusammen.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Nach dem verlorenen Elfmeterkrimi im WFV-Pokal-Finale zwischen den Stuttgarter Kickers und der TSG Balingen war die Enttäuschung bei den Blauen groß. Wir haben nach dem Spiel die Stimmen der Beteiligten gesammelt.

 

Rainer Lorz (Präsident der Stuttgarter Kickers): „Es war klar, dass es ein Fifty-fifty-Spiel wird, im Elfmeterschießen ist es das dann erst recht. Im vergangenen Jahr hatten wir gegen den SSV Ulm 1846 das Glück im Elfmeterkrimi auf unserer Seite, diesmal nicht. Wir haben aber unser Hauptziel, den Aufstieg in die Regionalliga, erreicht. Und den lassen wir uns vom verpassten Double nicht vermiesen.“

Enzo Marchese (Ex-Kickers-Spieler und Head of Sponsoring): „Das ist bitter für uns. Wir hatten in den 90 Minuten Oberwasser, in der zweiten Hälfte der Verlängerung ging uns etwas die Kraft aus. Der Rest war Glücksache. Schade, dass wir nicht im DFB-Pokal dabei sein können.“

„Wir waren das bessere Team“

Paul Polauke (Kickers-Verteidiger): „Wir können wirklich erhobenen Hauptes aus diesem Spiel und dieser Saison rausgehen. Wir waren heute das bessere Team und hätten es verdient gehabt, ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. Die Balinger haben das gespielt, was sie die ganze Regionalligasaison gespielt haben. Das machen sie gut, deshalb Glückwunsch an die TSG. Wir haben letztes Jahr den Pokal geholt und sind nicht aufgestiegen. So wie es diesmal gelaufen ist, ist es besser für uns. Ich freue mich sehr auf die neue Saison in der Regionalliga.“

David Braig (Kickers-Stürmer): „Wir wollten mit dem Double-Gewinn Geschichte schreiben, das haben wir leider nicht geschafft, obwohl wir klar die bessere Mannschaft waren. Aber unser großes Ziel haben wir erreicht – das ist letztendlich das Wichtige.“

Marc Stein (Kickers-Sportdirektor): „Das war ein Riesenfight zweier starker Mannschaften. Ich bin stolz auf unser Team. Man hat gesehen, was uns in der Regionalliga erwartet und was wir abliefern müssen. Insgesamt war es eine enorme Werbung für den Fußball in der Region vor einer mega Kulisse von über 8500 Zuschauern.“

Harald Müller (WFV-Spielausschuss-Vorsitzender): „Die glücklichere Mannschaft hat gewonnen. Diese Rekord-Kulisse für ein WFV-Pokal-Finale zeigt erneut, dass der Standort Gazi-Stadion für die Austragung dieses Endspiels der genau richtige ist. Das Spiel war jedenfalls eine tolle Werbung für unseren Sport. Die Kickers tun mir ein bisschen leid. Vielleicht lädt sie Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper auch ohne den Double-Gewinn trotzdem auf den Rathausbalkon ein.“

Mustafa Ünal (Kickers-Trainer): „Wir waren zu keinem Zeitpunkt die schlechtere Mannschaft und hatten die sehr gute Balinger Umschaltmannschaft gut im Griff. Wer den Titel holt, hat ihn auch verdient. Die Art und Weise wie wir aufgetreten sind, war wie immer leidenschaftlich. Nur wenn das nicht der Fall gewesen wäre, hätte dies unserer überragenden Saison einen Kratzer verpasst, so aber nicht. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft.“

Martin Braun (Balingens Trainer): „Alle unsere fünf Elfmeter waren extrem gut geschossen. Respekt vor meinen Jungs. Für alle, die hier waren, war dieses extrem intensive Spiel ein absolutes Highlight, die Kulisse wirklich überragend. Uns haben 2000 Fans begleitet, bei den Heimspielen haben wir einen Schnitt von 800. Die Kickers haben mit ihrer Power und Dynamik die Qualität, auch in der Regionalliga in der oberen Tabellenhälfte zu landen. Wenn du aber denkst, du spielst locker mit, dann wird diese Spielklasse sehr gefährlich.“