Die Stuttgarter Kickers zittern bis zum Schluss. Nach dem 1:1 gegen Völklingen muss am Mittwoch in Alzenau ein Sieg her, um noch in die Regionalliga aufzusteigen.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Es ist Halbzeit in der Mini-Relegation der Oberliga – und das Glas für die Stuttgarter Kickers halb voll oder leer? „Halb voll“, sagte Sportdirektor Martin Braun spontan, auch wenn den Blauen nach dem 1:1 (0:1) gegen Röchling Völklingen nun am Mittwoch (19 Uhr) im letzten Finale der Saison bei Bayern Alzenau auf jeden Fall gewinnen müssen, um noch aufzusteigen. „Wir haben unser Endspiel daran hat sich durch das Ergebnis heute nichts geändert“, sagte Trainer Tobias Flitsch. Zumindest nicht allzu viel.

 

Denn bei einem Sieg am Sonntag hätte am Mittwoch eben auch ein Unentschieden gereicht. Doch auf ein Alles-oder- Nichts spielte die Mannschaft am Ende nicht gerade, daran entzündeten sich die Gemüter. Der ansonsten ruhige (für manchen Fan vielleicht zu ruhige) Coach jedenfalls startete für seine Verhältnisse fast schon eine Wutrede: „Wenn manche Zuschauer auf der Haupttribüne schon nach wenige Minuten Beleidigungen reinschreien, ist das respektlos gegenüber dem Gegner.“ Völklingen sei letzte Saison mit den Kickers zusammen abgestiegen – „da kann man nicht erwarten, dass wir die 5:0 weghauen“.

Aurachers Patzer vor dem 0:1

Schon gar nicht, wenn man nach vier Minuten durch einen bösen Patzer ausgerechnet von Routinier Patrick Auracher 0:1 hinten liegt – und der Gegner bis kurz nach der Pause noch drei gute Chancen hatte, die Führung zu erhöhen. Die beste vergab Julian Kern, der übers halbe Feld allein auf Kickers-Keeper Ramon Castellucci zulief, dann aber nur noch eine besser Rückgabe zusammenbrachte. Nachdem Wechsel legten die Kickers – bei gefühlt 40 Grad – vor den 3780 Zuschauer einen Gang zu und kamen durch Shkemb Miftari nach schöner Vorarbeit von Michael Klauß zum Ausgleich (50.).

Bei den Gästen schwanden dann etwas die Kräfte, die Kickers waren dem Siegtreffer näher, trafen durch den eingewechselten Ilias Soultani aber zum Beispiel nur den Pfosten. „Jetzt müssen wir liefern“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzender Christian Dinkelacker. Das wissen auch die Zuschauer im Fan-Block, die skandierten „Auswärtssieg.“ Darauf setzt auch Flitsch, der zu bedenken gibt. „Alzenau braucht auch ein Tor, um aufzusteigen.“ Denn bei einem 0:0 (aber nur bei diesem Ergebnis) wäre Völklingen der lachende Dritte.