Vor 2640 Zuschauern gleicht der Fußball-Regionalligist aus Stuttgart zweimal einen Rückstand aus. Ein Punkt ist im Kampf gegen den Abstieg angesichts der Konkurrenz indes zu wenig.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Es läuft die Nachspielzeit vor den 2640 Zuschauern im Gazistadion als der Ball in den Ulmer Strafraum segelt und im Gewühl Lhadji Badiane freistehend zum Schuss kommt – doch der Joker bringt den Ball nicht im Tor unter. So blieb es beim 2:2 (2:2) im heiß umkämpften Fußball-Regionalliga-Derby der Stuttgarter Kickers gegen den SSV Ulm 1846 – zu wenig für die Blauen im Kampf gegen den Abstieg, da die Konkurrenz im Keller noch zwei Spiele mehr austragen darf. Wieder haben es die Kickers nicht geschafft, einen zweiten Sieg in Serie einzufahren. „Wir sind enttäuscht, weil wir unbedingt gewinnen wollten“, sagte Kapitän Sandro Abruscia – und suchte dann das Positive: „Wieder haben wir zweimal einen Rückstand aufgeholt. Diese Moral macht mir Mut für die restlichen Spiele.“

 

Turbulentes Württemberg-Duell

Wie das turbulente Württemberg-Duell endete, so hatte es auch begonnen: Mit einer Riesenchance für die Blauen. Nach 55 Sekunden setzte sich Jonas Meiser, der beste Kickers-Spieler, entschlossen durch, doch der 19-Jährige zog den Ball freistehend am Tor vorbei. Dann ging es Schlag auf Schlag: Nach einer Ecke köpfte Ulms Innenverteidiger Michael Schindele das 1:0 (6.). Fünf Minuten später gelang Kickers-Abwehrchef Tobias Feisthammel das 1:1 – ebenfalls nach einer Ecke, ebenfalls per Kopf. Nach 16 Minuten legte wieder Ulm vor: Ex-VfB-II-Spieler Ardian Morina traf nach einem Konter zum 2:1. Fünf Minuten vor der Pause glichen die Blauen aus: Abruscia zirkelte einen 18-m-Freistoß gefühlvoll ins Tor. Mit seinem elften Saisontor ließ er Holger Betz keine Chance: Der Torwart-Dino der Ulmer Spatzen, der im Mai 40 Jahre alt wird, stand zum 500. Mal im Kasten des SSV.

Ein Punkt - Ulms Ziel ist erreicht

„Wir haben mit dem Punkt unser Ziel erreicht“, zeigte sich Ulms Trainer Tobias Flitsch zufrieden. Und was sagte Paco Vaz? Er haderte vor allem mit der Szene in der Nachspielzeit: „Ich mache Lhadji keinen Vorwurf. Aber wir sind einfach nicht in der Lage, so einen Matchball zu nutzen.“ Das Positive für den Kickers-Coach: „Die Mannschaft hat sich zerrissen.“ Das macht ihm Mut – schon für den Karsamstag (14 Uhr), denn dann steht das Auswärtsspiel bei Hessen Kassel auf dem Programm.