Ihre Verträge laufen im Sommer 2021 aus. Doch alles deutet darauf hin, dass der Sportliche Leiter und der Trainer der Stuttgarter Kickers über das Saisonende hinaus bei den Blauen bleiben.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Nach menschlichem Ermessen wird in diesem Jahr kein Ball mehr in der Fußball-Oberliga rollen. Die Stuttgarter Kickers nutzen die Zwangspause, um wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen. So sollen die am Saisonende auslaufenden Verträge mit dem Sportlichen Leiter Lutz Siebrecht und Trainer Ramon Gehrmann noch in diesem Kalenderjahr verlängert werden – und zwar unabhängig von der künftigen Ligazugehörigkeit. Dies bestätigte Präsident Rainer Lorz gegenüber unserer Redaktion. „Wir wollen so schnell als möglich in die Gespräche gehen. Kontinuität ist unser Ziel“, sagte der 57-Jährige.

 

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Die direkt Beteiligten stehen einer weiteren Zusammenarbeit ebenfalls positiv gegenüber. „Wenn die Positionen gut besetzt sind, ist Kontinuität definitiv ein Vorteil. Mir macht die Arbeit bei diesem tollen Verein großen Spaß“, erklärt Siebrecht. Genauso wie der Trainer sieht der 53-Jährige aber keinen Grund zur Eile. „In Corona-Zeiten haben andere Dinge Priorität“, meinen Siebrecht und Gehrmann unisono. Wobei beide für nachhaltiges Arbeiten bekannt sind. Der Trainer etwa war fünf Jahre lang als Nachwuchstrainer beim VfB Stuttgart tätig und danach – auf zwei Etappen – insgesamt sieben Jahre beim SGV Freiberg. Nach und nach hatte sich der 46-Jährige dort einen Kader zusammengestellt, der für seine Art von Fußball am geeignetsten ist.

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Der Cheftrainer und der Sportliche Leiter loben auch die enge Verzahnung mit dem Unterbau. Dies wird dokumentiert durch die Tätigkeiten von Gehrmanns Assistenten Yannick Dreyer (27/als B-Junioren-Bundesliga-Coach) und Mustafa Ünal (37/als A-Junioren-Oberliga-Coach) im Nachwuchsbereich. Beide haben wie Torwart-Trainer Ümit Sahin (42) Verträge bis 2022. Was ebenfalls für die Kontinuität im Verein spricht.

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Grundsätzlich immer nur Ein-Jahres-Verträge unterschreibt Norbert Stippel (60), der seit seinem Amtsantritt als Sportlicher Leiter im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) vergangenen Sommer mit viel Engagement immer wieder neue Akzente setzt. Gemeinsam mit Siebrecht und Geschäftsführer Matthias Becher (32) wird an Strategien und Philosophien für den Verein und den Nachwuchs gearbeitet. Bechers Expertise aus dem Hockeybereich fließt dabei immer wieder inspirierend mit ein. Ebenfalls werden Toptalenten aus dem Nachwuchsbereich - wie Oguzhan Kececi oder Jonas Kohler - frühzeitig Perspektiven aufgezeigt. Es gibt schlechtere Ideen, die fußballerische Zwangspause zu nutzen.