Der Trainer Tomislav Stipic fasste sich nach dem 1:2 in Würzburg kurz: „Das war ein gebrauchter Tag.“ Wenn es für Fußball-Drittligist Stuttgarter Kickers bei dem einen bleibt, ist wenig passiert.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Würzburg - „Der SVK kommt krass“. Das vom Komiker-Duo Erkan & Stefan abgeleitete Motto der Kickers-Fans für die Auswärtsfahrt nach Unterfranken, war bei der Mannschaft irgendwie nicht angekommen. Denn krass war bei den Blauen beim 1:2 (0:1) bei den Würzburger Kickers nur eines: Wie sehr sie unter ihren Möglichkeiten blieben. Eine Einzelkritik konnte man sich nach diesen enttäuschenden 90 Minuten getrost ersparen: „Keiner hat seine Leistung gebracht. Wir waren Statisten. Wir alle haben enttäuscht“, sagte Trainer Tomislav Stipic. Eine richtige Erklärung für diesen Rückschlag hatte er nicht. All das, was die Kickers seit dem 0:3 in Aalen am 30. Januar (danach gab es fünf Siege, drei Unentschieden und nur eine Niederlage) beherzigt hatten, war in Würzburg wie weggeflogen: In Sachen Laufbereitschaft, Aggressivität, Robustheit war das Stipic-Team der Mannschaft von Bernd Hollerbach klar unterlegen. „Die Elf steht seit Wochen unter einem unglaublichem Druck. Jede Partie ist praktisch ein Alles-oder-Nichts-Spiel“, meinte Sportdirektor Michael Zeyer. Was er damit sagen wollte: Bei einer solch langen Strecke ist es vielleicht auch ein Stück weit menschlich, ein Spiel mal nicht am Anschlag zu bestreiten.

 

Mvibudulu hat den Ausgleich auf dem Fuß

Obwohl es unverdient gewesen wäre, hatten die Blauen vor 5422 Zuschauern sogar die Möglichkeit auf einen Punktgewinn. Der eingewechselte Stephan Mvibudulu vergab frei stehend (56.) die Chance zum 1:1. „Das hätte den Spielverlauf auf den Kopf gestellt“, gab Stipic zu. Denn zu diesem Zeitpunkt hätte der Aufsteiger schon deutlich höher als mit 1:0 (43.) durch das Elfmetertor des überragenden Iraners Amir Shapourzadeh führen können. Allein der agile Ex-Kickers-Stürmer Elia Soriano („Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht“) vergab zwei gute Kopfballchancen. Am 2:0 (70.) war Soriano dann direkt beteiligt. Seine Vorlage nutzte Shapourzadeh zu seinem achten Saisontor. Erst danach wachten die bis dahin lethargischen Blauen richtig auf. Joker Lhadji Badiane gelang nach Pass von Erich Berko das 1:2 (78.). Zu mehr reichte es nicht mehr.

Gjasula und Leutenecker sind gesperrt

„Wir dürfen nach dieser Niederlage nicht in Aktionismus verfallen, aber wir müssen für die letzten fünf Saisonspiele wieder alles mobilisieren“, betonte Stipic. Im Heimspiel gegen Rot-Weiß Erfurt an diesem Samstag (14 Uhr/Gazistadion) gegen Rot-Weiß Erfurt fehlen allerdings zwei Stammspieler: Klaus Gjasula und Fabio Leutenecker sahen jeweils ihre fünfte Gelbe Karte. „Es kommt knüppeldick“, sagt Stipic. Wahrscheinlich wird er Manuel Bihr rechts verteidigen lassen, Sandro Abruscia dürfte im Mittelfeldzentrum Gjasula ersetzen. Zeyer sieht die personellen Wechsel sogar als Chance: „Wir haben absolutes Vertrauen in unseren Kader. Die Jungs, die jetzt reinkommen, sind heiß und brennen auf ihren Einsatz.“ Noch nicht klar ist, ob Rouven Sattelmaier (Adduktoren-Verhärtung) für Korbinian Müller ins Tor zurückkehrt. Die Ergebnisse der Konkurrenz interessieren Zeyer unterdessen wenig: „Wir sind gut beraten, nur auf uns zu schauen.“ Dann zitiert er zum Abschluss nicht Erkan & Stefan, sondern den Comedian Rolf Miller: „Für uns zählt nur das Spiel gegen Erfurt – alles andere ist primär.“

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