Klaus Bluthardts Begeisterung könnte den Blauen auf der Waldau unerwartet zusätzliche Hilfe bescheren.

Plieningen - Damit hatte der Kickers-Fan Klaus Bluthardt „nicht im Traum gerechnet“, wie er sagt. Weil er in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie den Lesern der Filder-Zeitung „etwas Unterhaltsames von einem Kickers-Verrückten“ mitteilen wollte, hatte er von seinem unerwarteten Fund eines alten Neoplan-Spielzeugbusses im Möhringer Second-Hand-Laden „Altes Spielzeug Stuttgart“ berichtet, den er im Anschluss an den Kauf nach dem Vorbild des einstigen Kickers-Mannschaftsbusses hat gestalten lassen. „Was dann passiert ist, habe ich mir wirklich nicht vorstellen können“, sagt der ehemalige Bankdirektor, der den Blauen seit seiner Kindheit die Treue hält. „Mein Telefon steht seit der Veröffentlichung nicht mehr still“, sagt Bluthardt. Per Whatsapp, mittels SMS oder auch im persönlichen Gespräch wurde dem Plieninger seither vielfach mitgeteilt, dass seine Kickers-Unterstützung vorbildlich ist.

 

Anruf vom Kickers-Präsident

„Einer der ersten, der reagiert hat, war der Kickers-Präsident Rainer Lorz“, sagt Bluthardt noch immer ganz bewegt. Für den Verein sei es gerade jetzt wichtig, auf solch treue Fans und Unterstützer bauen zu können, hatte er Bluthardt mitgeteilt. „Aber auch viele Spieler haben prompt reagiert“, sagt der 68-Jährige. Nicht zuletzt von diesen habe er viele „Daumen hoch“-Symbole auf seinem Smartphone per Whatsapp erhalten. Und auch Marc-Nicolai Pfeifer, der Geschäftsführer der Blauen, hat sich bei Bluthardt gemeldet und für den positiven Impuls gedankt. „Das war eine wirklich gute Unterstützung genau zur richtigen Zeit“, sagt Pfeifer. Die Plieninger Familie stehe dem Verein schon lange zur Seite und beweise ihre Treue immer wieder auf besondere Weise. Ob einige derjenigen, die dem Verein derzeit Geld spenden, dem Aufruf des Plieningers gefolgt sind, weiß Pfeifer nicht. „Wir erfahren derzeit in unserer Kickers-Familie aber insgesamt einen guten Zusammenhalt und viel positiven Zuspruch“, sagt er und hofft wie Bluthardt freilich darauf, dass der Ball auf der Waldau schon in Kürze wieder rollen kann.

Positives Echo

Nicht nur aus dem Kickers-Umfeld hat Bluthardt ein positives Echo erhalten. „Selbst ehemalige Kollegen, mit denen ich in der Bank zusammengearbeitet habe, haben positiv reagiert und mich in meinem Tun bestärkt“, sagt der Plieninger.

Kräftig schmunzeln musste der Plieninger zudem bei einer Reaktion. Der für den Fanshop verantwortliche Mitarbeiter der Kickers, der Bluthardt den Kauf des vor Ort stehenden Modelbusses verweigert hatte, habe ihm mitgeteilt, „dass, da einfach nichts zu machen war“. Für Bluthardt kein Beinbruch, hat er doch inzwischen sein ganz eigenes Kickers-Gefährt.