Keine Ausstellungen, keine Einnahmen. Eine Versteigerung mir dem Stuttgarter Comedian Michael Gaedt soll Künstlinnen und Künstlern helfen.

Stuttgart/Fellbach - „Bei uns allen war mehr oder weniger Stillstand“, sagt die Stuttgarter Künstlerin und Autorin Birgit Unterweger, wenn sie auf die vergangenen Monate zurückblickt. „In der Zeit unter Corona gab es keine Gelegenheit auszustellen, geschweige denn zu verkaufen.“ Und auch jetzt sei es fast unmöglich, sich erfolgreich für Ausstellungen oder bei Galerien bewerben. „Die Wartezeit liegt bei zwei bis vier Jahren“, so Birgit Unterweger. Um den Betroffenen ein wenig unter die Arme zu greifen, veranstaltet der gemeinnützige Verein Kunst-Werk in Fellbach am Sonntag, 28. November, eine große Kunstauktion mit dem Stuttgarter Comedian Michael Gaedt.

 

Die Vorgabe ist 2G

Im Kunst-Werk an der Schorndorfer Straße sind rund 30 Maler, Grafiker, Bildhauer, Fotografen, Musiker und Performance-Künstler aktiv. Die Versteigerung von Arbeiten aus der Corona-Zeit in der Galerie beginnt am ersten Adventssonntag um 15 Uhr. Die Vorgabe ist 2 G, je nach der aktuellen Lage ist eventuell außerdem ein aktueller Test erforderlich. Der Saal ist fast 200 Quadratmeter groß, sodass die Organisatoren genug Abstand gewährleistet sehen. Die Werke sollen zeitnah auf der Homepage des Vereins zu sehen sein. Wer weitere Einblicke wünscht: Es werden außerdem alle Ateliers geöffnet sein.

Neun bis 88 Jahre

Birgit Unterweger, die ihr Atelier zwar zu Hause in Hedelfingen hat, aber im Vorstand des Kunst-Werks ist, hat die Veranstaltung ins Leben gerufen. Den Komiker Michael Gaedt musste sie nicht lange überreden – er kenne die Nöte der Branche aus eigener Anschauung, meint sie. Im Fall der Fellbacher Auktion sind die Beteiligten von neun bis 88 Jahre alt.

Bei den Erwachsenen handelt es sich um ausgebildete Künstler. Es gibt aber auch einen ganz jungen Teilnehmer. Der erst neun Jahre alte Junge scheint ein Naturtalent zu sein. Arian Wenzel ist der Enkel von Birgit Unterweger, und nicht nur die Oma meint, dass er „schon einen tollen Strich draufhat“. Seine Arbeit zeige allerdings auch, wie Kinder ihre Gedanken zu Corona in Zeichnungen transportieren. „Der Bub hat seine Ängste verarbeitet.“