Die Stuttgarter Linken wollen bei der Landtagswahl 2021 erstmals ins Parlament einziehen. In Stuttgart treten sie in allen vier Wahlkreisen mit neuen Kandidaten an.

Stuttgart - Die Stuttgarter Linken haben am Donnerstag ihre Kandidaten für die Landtagswahl im kommenden Jahr gewählt und zugleich politische Schwerpunkte für den Wahlkampf gesetzt. Im Wahlkreis I (Innenstadt) geht der Bezirksbeirat in Stuttgart-Ost, Fillipo Capezzone ins Rennen, als Ersatzbewerberin tritt Johanna Tiarks an. Die Landesfrauenbeauftragte der Linken, Lisa Neher, bewirbt sich im Wahlkreis II (Filder) um ein Landtagsmandat, ihr Ersatzkandidat ist der Mitbegründer der Flüchtlingsinitiative Seebrücke in Stuttgart, Dennis Klora. Im Wahlkreis III (Nord) tritt Aynur Karliki an (Zweitkandidat ist Sebastian Stark), und im Wahlkreis IV (Bad Cannstatt/Neckarvororte) will die Cannstatter Mietaktivistin Ursel Beck um ein Mandat kämpfen, ihr Ersatzmann wäre der Porsche-Betriebsrat Reiner Hofmann.

 

Linkspartei warnt davor, Migration und Kriminalität in einem Atemzug zu nennen

Die Partei möchte sich im Wahlkampf vor allem auf die Themen soziale Gerechtigkeit, bezahlbarer Wohnraum sowie den Widerstand gegen Rassismus und die Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft konzentrieren. „Wir werden Menschen mit niedrigem Einkommen, die prekär beschäftigt sind und nicht wissen, wie sie ihre Miete zahlen sollen, im Landtag eine Stimme geben“, so die Sprecherin der Kreispartei, Dagmar Uhlig.

Nach der Randale von Mitte Juni in der Stuttgarter Innenstadt zeigt sich die Linke zudem besorgt darüber, wie derzeit Stimmung gegen Migranten gemacht werde. Wer Kriminalität und Migration in einem Atemzug nenen, bereite rechten Parteien den Boden, kritisierte Uhlig.

Bei der Landtagswahl 2016 hatte die Linke stadtweit ein Stimmergebnis von 5,3 Prozent erzielt. Landesweit reichte es für die Partei nur zu 2,9 Prozent und verfehlte damit den Einzugin den baden-württembergischen Landtag deutlich.