Frauen in Führungspositionen sind angeblich Mangelware. Die Stuttgarter Museen beweisen das Gegenteil. Hier haben Direktorinnen das Sagen. Es gibt nur einen Quotenmann.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - „Müssen Frauen nackt sein, um ins Museum zu kommen?“, fragte vor fast vierzig Jahren eine Gruppe von Aktivistinnen und machte mit ihrem Protest bewusst, dass Frauen in der Kunst zwar sehr oft – nackt – vorkommen, aber ansonsten im Kunstbetrieb eine untergeordnete Rolle spielten. Inzwischen hat sich viel geändert – zumindest in Stuttgart. Ob es um Kunst, Ethnologie oder Kulturgeschichte geht, heute sind fast alle großen Museen der Stadt in der Hand von Direktorinnen.

 

Auch die Forschung ist weitgehend in weiblichen Händen

Auch die Zahl der Wissenschaftlerinnen ist an den meisten Häusern groß, und nicht nur in der Staatsgalerie sind die Forscher in der deutlichen Minderheit. Auch bei den diversen Kunstpreisen, die in Baden-Württemberg vergeben werden, sind Frauen absolut gleichberechtigt. Es hat sich also viel bewegt – und es ist nicht übertrieben, wenn man behauptet, dass in Stuttgart längst von Frauen Museums- und Ausstellungsgeschichte geschrieben wird. Einen „Quotenmann“ gibt es übrigens in der Stadt: Torben Giese. Er ist der Chef im Stadtpalais, dem Museum für Stuttgart.