An bestimmten Wochenenden dürfen die Geschäfte ausnahmsweise auch sonntags öffnen. In Stuttgart sind zwei derartige Sonntage pro Stadtbezirk genehmigungsfähig. Doch nicht alle Stadtbezirke im Stuttgarter Norden nutzen dieses Angebot auch voll aus.

Stuttgarter Norden - An bestimmten Wochenenden dürfen die Geschäfte ausnahmsweise auch sonntags öffnen. In Stuttgart haben sich die Verwaltung und der Gemeinderat darauf verständigt, generell nur zwei derartige Sonntage pro Stadtbezirk zu genehmigen. Nach Einsprüchen der Gewerkschaft Verdi mussten im Jahr 2016 einige Veranstaltungen abgesagt werden. Für das Jahr 2018 laufen derzeit noch die Abstimmungen zwischen Stadt und Gewerkschaft, welche Veranstaltungen stattfinden dürfen und welche nicht. Mit einem Beschluss wird in den kommenden Tagen gerechnet.

 

In Stammheim wurde für dieses Jahr nur ein verkaufsoffener Sonntag beantragt. Er soll am 23. September anlässlich des Stammheim-Tags, dem großen Fest im Stadtbezirk, stattfinden. „Der verkaufsoffene Sonntag ist im vergangenen Jahr genehmigt worden und ich gehe davon aus, dass es auch in diesem Jahr keine Einwände von Seiten Verdis gibt“, sagt Bezirksvorsteherin Susanne Korge. Ein zweiter Verkaufsoffener Sonntag im Jahr sei nicht mehr vorgesehen. „Früher gab es den mal, beim sogenannten Stammheimer Frühling, aber diese Veranstaltung gibt es nicht mehr, der organisatorische Aufwand war für zwei Großveranstaltungen einfach zu hoch.“

In Zuffenhausen ist bisher das Fleckenfest gesetzt

Seit vielen Jahren ist in Zuffenhausen ein Datum gesetzt: Regelmäßig findet im Juni das Fleckenfest statt, und ebenso regelmäßig öffnen die Läden am jeweiligen Fleckenfest-Sonntag ihre Türen. Das wird aller Voraussicht nach auch 2018 so sein, und zwar am 17. Juni. Dass der bei der Stadt eingereichte Antrag abgelehnt wird, damit rechnet Andrea Finkel, die Vorsitzende der Aktivengruppe „Zuffenhausen Zuhause“ im BdS (früher EinkaufsZiel Zuffenhausen), jedenfalls nicht. Noch in den Sternen hingegen steht, ob es heuer auch wieder ein Kelterfest (das 2017 zum ersten Mal seit langer Zeit wieder veranstaltet worden war und das ein großer Erfolg war) mit verkaufsoffenem Sonntag geben wird. Beantragt worden ist der 7. Oktober, eine Genehmigung liegt noch nicht vor. Doch selbst wenn die Stadt ihr Okay gibt, ist seitens von „Zuffenhausen Zuhause“ nicht sicher, ob die Veranstaltung auch wirklich über die Bühne gehen kann. „Wir tun alles, um etwas Gutes für Zuffenhausen zu erreichen“, sagt Finkel.

Botnang verzichtet komplett auf verkaufsoffene Sonntage

In Botnang finden auch 2018 keine verkaufsoffenen Sonntage statt. Gisela Häbich, die Kassiererin des Gewerbe- und Handelsvereins, verweist auf die örtlichen Strukturen und Traditionen: „Das Interesse an verkaufsoffenen Sonntagen ist in Botnang nicht sehr groß.“ Dafür gebe es im Bezirk unter anderem zwei andere Veranstaltungen der Einzelhändler, die sehr gut angenommen werden – aber eben nicht an einem Sonntag stattfinden. Das wäre zum einen „Botnang leuchtet“, ein Adventsmarkt rund um den Kuckucksbrunnen und zum anderen der Frühlingsmarkt „Botnang kreativ“. „Zudem gibt es noch den Maimarkt und das Straßenfest, an dem sich die GHV-Mitglieder beteiligen können“, sagt Gisela Häbich.

Parallel zum 24. Maibaumfest am 6. Mai und dem 19. Weilemer Herbst am 14. Oktober sollen in Weilimdorf wieder zwei verkaufsoffene Sonntage stattfinden. Beide Termine sind beantragt und beide seien Weilimdorfer Traditionsfeste, an denen sich auch Vereine, ehrenamtliche Helfer und örtliche Veranstalter eingebunden seien, betont Kris Dujmic Vorstandsmitglied im Verein „WeilAktiv – Selbstständige in Weilimdorf“ von der „Fachgruppe Aktionen“. Das Maibaumfest sei hervorgegangen aus der Tradition des Maibaumaufstellens. Neben der Freiwilligen Feuerwehr sind auch der Musikverein Weilimdorf und die SG Weilimdorf mit Darbietungen der Ringer und des Balletts beteiligt. „Und es wird dort auch regelmäßig der Spieleparcours der Evangelischen Kirchengemeinde Waldheim Lindental durchgeführt, unter anderem um für das Waldheim im Sommer ein wenig die Werbetrommel zu rühren“, erklärt Dujmic.

Auch der Weilemer Herbst ist ein Traditionsfest

So ähnlich läuft das auch beim Weilemer Herbst Mitte Oktober: Dort zeigt zum Beispiel der örtliche Obst- und Gartenbauverein, wie Säfte und Most hergestellt werden. Zudem werde ein Kinderprogramm angeboten. Die Kinderspielstraße wird von der katholischen Jugendgemeinde St. Theresia auf die Beine gestellt. Zum Abschluss um 18 Uhr gibt es einen gemeinsamen Laternenlauf. „Der Weilemer Herbst ist die Fortführung, beziehungsweise der Ersatz der traditionellen Kirbe mit Krämermarkt“, erklärt Dujmic.

Auch in Feuerbach hat der örtliche Gewerbe- und Handelsverein (GHV) den Kirbesonntag am 9. September als verkaufsoffenen Sonntag bei der Stadtverwaltung angemeldet. Diese Veranstaltung hat in Feuerbach eine langjährige Tradition. Seit 1964 wird der Festzeltbetrieb auf dem Eycheplatz vom Musikverein Stadtorchester Feuerbach organisiert. Außerdem findet dort an den vier Kirbetagen auch ein Krämermarkt rund um den Festplatz an der Kärntner Straße statt. Zudem gibt es eine Reihe von Fahrgeschäften auf dem Festplatz. An dem verkaufsoffenen Sonntag würden sich hauptsächlich die Aktiven in Feuerbach beteiligen, betont der stellvertretende Vorsitzende des Gewerbe- und Handelsverein Feuerbach Peter Schmaus. Zudem werde ein verkaufsoffener Sonntag im Ladenzentrum auf der Killesberghöhe veranstaltet.