Zauberkünstler ziehen den Hasen gern aus dem Hut – nicht aber Thorsten Strotmann. In unserer Serie „Lieblingsstück“ verrät der Magier vom Römerkastell, warum er zu Hasen eine ganz besondere Beziehung hat.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Es ist der Klassiker. Das Kaninchen oder der Hase muss ein magisches Tier sein – denn es oder er wird seit Ewigkeiten aus dem Hut gezaubert. Bei Thorsten Strotmann, dem Close-up-Zauberer vom Römerkastell, der seit zehn Jahren sein eigenes Theater erfolgreich ohne Subventionen und doppelten Boden bespielt, ist alles anders. „Mit dem Hasen hab ich als Magier nichts am und im Hut“, sagt er. Trotzdem ist ein stattlicher Meister Lampe sein Lieblingsstück.

 

Ein Kunsthändler in Afrika hat den Bronze-Hasen hergestellt

„Begonnen hat alles mit der bezaubernden Hasendame Chantal“, erzählt der Entertainer, „diese kam zu uns, als wir, meine Frau und ich, an einem Wochenende 2009 bei unseren Freunden in Gelsenkirchen waren.“ Sein Theater war in Planung. An einem Abend saßen alle in einer Osteria, die mit Hasen dekoriert war. Strotmanns Freunde hatten die Idee, dem Stuttgarter einen Hasen zur Eröffnung der neuen Bühne zu schenken. „Jeder Zauberer braucht seinen Hasen“, sagten sie. Das war ein Gag, wussten sie doch, dass ihr Freund wenig mit dem alten Klischee des Zauberns anfangen kann. Chantal war nur der Anfang. Inzwischen steht eine Hasenfamilie im Theater im Römerkastell. Sein Lieblingsstück ließ Strotmann von einem Kunsthändler in Afrika nach seinen Vorstellungen aus Bronze herstellen. Nach sechs Monaten konnte ihn dieser ausliefern und nach Stuttgart schicken. . „Die Hasen sind unsere Glücksbringer“, freut sich der Magier, „und sorgen für Gesprächsstoff.“ Oft machen die Gäste ein Selfie mit ihnen. Und in den Hut müssen sie auch nicht.