Manche Häuser mussten vorübergehend schließen; an den Stuttgarter Staatstheatern kann der Spielbetrieb trotz einiger Coronafälle unter den Mitarbeitern jedoch weitergehen.

Stadtleben/Stadtkultur/Fildern : Andrea Kachelrieß (ak)

Stuttgart - Wie die Staatsoper in Hannover meldet, muss wegen 14 positiv auf das Coronavirus getesteter Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus dem künstlerischen Bereich der Spielbetrieb bis einschließlich Sonntag eingestellt werden. Da sich die Fälle auf mehrere Produktionen verteilen, sahen die Verantwortlichen keine andere Lösung als einen Stopp von Proben und Vorstellungen. „Die Betroffenen haben sich trotz doppeltem Impfschutz und Einhaltung der weitreichenden Hygiene- und Abstandsmaßnahmen angesteckt,“ so Opern-Intendantin Laura Berman; da die Sicherheit aller Beschäftigten oberste Priorität habe, sei die Schließung sinnvoll und notwendig. Ähnlich musste man bereits an anderen Staatstheatern wie in Nürnberg und Wiesbaden handeln.

 

Hohe Impfquote unter den Staatstheater-Mitarbeitern

Auch an den Stuttgarter Staatstheatern gibt es trotz einer sehr hohen Impfquote von 93 Prozent immer wieder positiv auf das Coronavirus getestete Mitarbeiter, wie der Geschäftsführende Intendant Marc-Oliver Hendriks auf Nachfrage bestätigt. Seit Beginn der Spielzeit summierten sich diese auf insgesamt 47 Fälle, „ich habe aber nichts von schweren Verläufen gehört“, so Hendriks. Alle Ansteckungen seien im privaten Bereich geschehen, betont der Staatstheater-Chef.

Durch ein ausgefeiltes Test- und Hygiene-Monitoring gelinge es, die Staatstheater-Mitarbeiter am Arbeitsplatz vor Ansteckungen zu schützen und eine Ausbreitung innerhalb des Hauses zu verhindern, erklärt Hendriks. So würden Mitarbeiter schon bei leichten Symptomen nach Hause geschickt und müssten auch zuhause bleiben, wenn es unklare Krankheitsfälle in der Familie gebe.

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Dort, wo ohne Maske und Abstand gearbeitet wird, also auf der Bühne und vor allem im Orchestergraben, wo Musiker sich ohne Unterbrechung über lange Zeit auf engem Raum aufhalten müssen, wird strenger getestet. „Je nach Gefährdungsgrad haben wir abgestufte Antworten“, sagt Hendriks. So würden alle Orchestermusiker, auch die Geimpften, zwei Mal pro Woche einem PCR-ähnlichen Lolly-Test unterzogen. „Mit dieser Politik sind wir gut gefahren“, so Hendriks.