Immer mehr Beschicker des Weihnachtsmarkts verkaufen Glühwein, der aus Weinen aus der Region gewonnen wird. Bei den Kunden scheint dieser Glühwein gut anzukommen.

Stuttgart - Der Glühwein gehört zum Weihnachtsmarkt wie der Christbaum zum Fest. Das war schon immer so. Doch in der jüngeren Vergangenheit hat es in Sachen Glühwein auch einige Veränderungen gegeben. Mittlerweile wird das Heißgetränk nicht mehr nur in seiner roten Ursprungsform genossen. Der Glühwein darf auch gerne weiß oder roséfarben sein. Und während der Glühwein früher oft aus schweren Weinen aus Südeuropa oder aus Massenweinen hergestellt wurde, stammt er heute immer häufiger von heimischen Wengertern. Auch auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen einige Wirte ausschließlich Glühwein, für den Tropfen aus Stuttgart und der Region verwendet werden.

 

Frank Schäfer, der die Tauberquelle in der Stuttgarter Innenstadt betreibt und an seinem Weihnachtsmarktstand am Schillerplatz schwäbische Spezialitäten anbietet, setzt, wie er sagt, schon lange auf heimischen Glühwein. „Seit acht Jahren sind wir beim Weihnachtsmarkt dabei und seither verkaufen wir Glühwein vom Weingut Zaiß aus Obertürkheim“, erzählt Schäfer. Dabei hätten die Kunden die Wahl zwischen einem Trollinger, einem Riesling und einem Schillerwein, könnten also zwischen rotem, weißem und Rosé-Glühwein wählen. „Unser Glühwein ist etwas herber und nicht so süß wie anderswo“, so Schäfer. „Das und die Tatsache, dass der Wein aus der Region stammt, kommt bei unserer Kundschaft gut an.“ Das bestätigt auch Christine Winkle vom Imbiss „D’r Schbätzles-Schwob“, die an ihrem Stand auf dem Schillerplatz ebenfalls Trollinger- und Riesling-Glühwein aus Obertürkheim verkauft. Auch ihr sei es seit Jahren wichtig, erzählt sie, dass der Wein aus der Region komme. Und die Kundschaft wisse dies zu schätzen.

Die Beschicker verkaufen auch Glühwein aus Schwarzriesling

Dieselben Erfahrungen haben auch viele andere Weihnachtsmarktwirte gemacht. Daher schenkt etwa Mark Schmidt an seinem Stand auf dem Marktplatz Glühwein aus Schwarzriesling aus, der in Heilbronn angebaut und in Fellbach zu Glühwein verarbeitet wird. Natürlich, sagt er, sei Glühwein auch beim Großhändler zu haben. „Aber wir haben uns für ein Produkt vom Weingut entschieden.“ Am neuen Gänsestand von Inge Putler, der an der Dorotheenstraße steht, setzt man auf eine Glühwein-Cuvée aus der Remstalkellerei in Weinstadt. Auch diese, meint die Standleiterin Manu, komme bei den Besuchern gut an.

Nach ihrem ganz eigenen Rezept kreieren Ronald und Helga Kurey ihren Glühwein. Ihr „Hirtentrunk“, wie sie ihn nennen, wird zwar aus einem pfälzischen Wein gewonnen. Der verkaufe sich aber auch in Stuttgart gut. „Wir kommen seit 39 Jahren auf den Weihnachtsmarkt“, sagt Ronald Kurey. „Und unsere Kunden sind uns treu.“

Preislich unterscheiden sich die Glühweine kaum

Mit einem Preis von durchschnittlich drei Euro pro Tasse unterscheiden sich die regionalen Glühweine übrigens kaum von anderen. Quer über den Weihnachtsmarkt hinweg kostet eine Tasse Glühwein zwischen 2,50 und drei Euro. Und so gut, wie das Heißgetränk aus regionalem Anbau offensichtlich ankommt, werden ihm die Wirte wohl auch in Zukunft die Treue halten. Na dann prost!