Das Weindorf ist für dieses Jahr zu Ende. Geschäftsführerin Bärbel Mohrmann freute sich über viele internationale Gäste. Die Diskussion über die Dauer des Weindorfs 2023 hat begonnen.

Laura hat sich für einen Panther, Hannah für eine Katze entschieden. Die sechsjährigen Mädchen sitzen beim Kinderschminken und warten gespannt auf das Ergebnis. Mit dabei ist Tanja Busljeta aus Fellbach, die Tante der Zwillinge. „Heute ist Tantentag für die Mädels, und wir haben uns dafür das Weindorf ausgesucht“, sagt Tanja Busljeta. Als Kätzchen und Wildkatze verschönert duellieren sich die Zwillinge dann am Standort von Spiel-o-Top mit ihrer Tante, wo es bei Jakkolo, Carrom, Hattrick oder Shuffle-Puck auf Geschick, Konzentration und die richtige Taktik ankommt. Die Spiele sind überwiegend aus Holz und ohne jede Elektronik. „Das ist unser Konzept. Es geht auch darum, dass Erwachsene und Kinder gemeinsam spielen“, sagt Spieleanimateur Hartmut Lies. Daniel Fleisch aus Leinfelden-Echterdingen, der mit seinem dreijährigen Sohn Henry ein Spiel ausprobiert, ist extra wegen des Kinderprogramms zum Weindorf gekommen, das auch Märchenerzähler, die Weindorfrallye und die Klinik-Clowns im Repertoire hat. „Das ist sehr ansprechend gemacht“, sagt er, und Henry ist vollkommen im Glück, als er sich noch mit VfB-Maskottchen Fritzchen fotografieren lassen kann.

 

Viele Gäste aus Italien und den USA

Am letzten Tag des Weindorfs standen also die Familien im Mittelpunkt. Insgesamt zeichnete sich das 46. Weindorf durch jede Menge Vielfalt aus. Das spiegelte sich bei den Besuchern, dem Weinangebot, dem Essen und der Mischung der 30 Wirtinnen und Wirte wider. Einige frühere Wirte hatten altersbedingt aufgegeben. Dafür rückten junge Kollegen nach. „Die Neuen haben sich sehr gut eingefunden. Positiv war, dass wir auch jeweils von Montag bis Mittwoch einen sehr guten Zuspruch hatten“, sagt Jens Zimmermann, Vorstandsmitglied des Veranstalters, des Bürgervereins Pro Stuttgart. Geschäftsführerin Bärbel Mohrmann freute sich über viele internationale Gäste – vor allem aus Italien und den USA: „Das hat sich dadurch bemerkbar gemacht, dass sehr viele englische Speisekarten gewünscht waren.“

Zum Abschluss noch eine Taufe der Wirte Maisack

Ein besonderer Moment war der letzte Weindorftag auch für Mona und Simon Maisack, den Betreibern der Laube Wein-Moment an Stand Nummer 19: Ihre fünf Monate alte Tochter Paula wurde während des ökumenischen Gottesdienstes auf der Rathaustreppe getauft. Auch die Kleine hatte Spaß und blieb völlig entspannt, als das Weihwasser über ihr Köpfchen träufelte. Die Taufe übernahm der evangelische Pfarrer Hans Hilt, den Segen gab es von der katholischen Ordensschwester und Franziskanerin Marie-Pasquale. „Die Idee dazu hatte Bärbel Mohrmann, und für uns war das wunderschön in diesem sehr lockeren Umfeld“, sagt Mona Maisack, die Paula gerade in der Laube das Fläschchen gibt. Die Verwandtschaft lässt sich den Taufkuchen schmecken, den eine Freundin gebacken hat.

Hoffnung auf ein langes Weindorf im nächsten Jahr

Überhaupt war es für die Maisacks auch sonst ein gelungenes Weindorf. Sie waren zum ersten Mal dabei und sind rundum zufrieden. „Wir hätten niemals erwartet, dass es so gut läuft“, sagt Simon Maisack. Aktuell wird schon diskutiert, ob das Weindorf im kommenden Jahr – der Start ist am 30. August – wieder über 18 Tage ausgerichtet werden soll. „Wir würden uns dafür aussprechen, mal schauen, wie die Tendenz bei den anderen Wirten ist “, sagt Mona Maisack.

Der ersten Taufe soll mehr folgen, geht es nach Mohrmann: „Ich wünsche mir für das kommende Jahr gerne auch eine Trauung“, sagt sie. Interessierte dürfen sich bei ihr melden. Vielleicht haben sie sich ja bei einem Viertele auf dem Weindorf kennengelernt.