Die 31-jährige Heela aus Stuttgart ist derzeit als Kandidatin in der Sendung „Shopping Queen“ zu sehen. Die junge Künstlerin hat ihre Kreativität zum Beruf – gar zur Berufung – gemacht und erzählt, wie das bei ihr funktioniert.

Digital Desk: Jonathan Rebmann (reb)

Für manchen Fernsehzuschauer ist es ein großer Wunsch: Einmal im Leben in der Lieblingssendung aufzutreten. Heela aus Stuttgart hat sich diesen Wunsch erfüllt. Noch bis Freitag ist die 31-Jährige in der aktuellen Ausgabe von „Shopping Queen“ bei Vox zu sehen.

 

Innerhalb von vier Stunden musste die junge Frau ein passendes Outfit – inklusive Schmuck und neuer Frisur – zu einem gelben Bralette zusammensuchen. Das Oberteil hatte sie zuvor in der Sendung von Moderator Guido Maria Kretschmer geschenkt bekommen. Also rein ins Auto und ab auf die Königstraße: „Es war schon hektisch“, berichtet Heela im Rückblick auf die Sendung, die im Sommer aufgenommen wurde und diese Woche ausgestrahlt wird.

Im neuen Outfit auf den Laufsteg

Am Ende der ersten Folge steht sie in grüner Hose, roten Schuhen und neuer Frisur auf dem Laufsteg. Die anderen Kandidatinnen und auch Kretschmer sind von ihrem neuen Outfit sichtlich angetan. Von den 500 Euro blieben am Ende rund 90 Euro übrig. „Mit dem Geld sind Stefan und ich essen gegangen. Als Dankeschön an ihn“, sagt die Kandidatin. Stefan hatte sie während der Sendung begleitet und bei der Auswahl der Kleider beraten. „Die Dreharbeiten haben eine Menge Spaß gemacht“, resümiert die 31-Jährige.

Für Heela ist diese Sendung bei Weitem nicht der erste Auftritt vor Kameras. Die junge Künstlerin, die sich selbst als „Latin Artist“ bezeichnet, arbeitet als Sängerin, schreibt und produziert eigene Lieder und Musikvideos. Außerdem tritt sie immer wieder als Schauspielerin auf.

2015 macht sich Heela selbstständig

2015 hat sie sich selbstständig gemacht und entwickelt seither ihre Eigenmarke als Künstlerin Stück für Stück weiter. Für Heela eine gute Entscheidung: „Ich liebe die Selbstständigkeit. Meine Musik mache ich aus Leidenschaft. Es geht nicht ums große Geld.“ Dennoch ist das Leben von der Kunst für die ehemalige Zahnarzthelferin kein Selbstläufer: Ein festes Einkommen erhält Heela deshalb durch einen Teilzeit-Job bei einer Marketing-Agentur.

Heelas Musik ist schwungvoll, rhythmisch und leidenschaftlich. Ihr Stil ist von lateinamerikanischer Musik beeinflusst; und das obwohl Hilal Yazgan, wie ihr bürgerlicher Name lautet, kein Spanisch spricht. Woher kommt dann die Liebe zum „Latin“? Ihre erste Begegnung mit dieser Art Musik hatte sie mit 14 Jahren, als sie das Lied „Maria“ der Boygroup US5 hörte. „Die Flamenco-Gitarre macht etwas in mir“, sagt die in Ostfildern geborene Frau mit türkischen Wurzeln. Im früheren Leben müsse sie wohl eine Latina gewesen sein, fügt Heela scherzhaft hinzu.

„Kompletter Trash geht nicht“

Danach investierte sie zunehmend in ihre Gesangs- und Tanzfähigkeiten, nahm Unterricht, besuchte Kurse bei verschiedenen Tanzschulen und Akademien in Stuttgart und Region. Vieles brachte sie sich auch selbst bei.

Ein erster Durchbruch gelang ihr 2015 mit dem Lied „Love me like a Fire“, mit dem sie sich beim Casting des Musiksenders MTV gegen tausend Mitbewerber durchsetzte. Seither hat sie mit zeitlichem Abstand weitere Songs veröffentlicht. Ihre Lieder bedürfen einige Zeit bis zur Fertigstellung, da sie die Produktion größtenteils selbst übernimmt. „Für mich geht Qualität vor Quantität“, sagt die Sängerin. Hilfe erhält sie dabei von einem Netzwerk aus Beat-Designern, Tontechnikern und anderen Künstlern.

Diese Haltung gilt auch für ihre Auftritte im Fernsehen. Sie wolle da ihre persönlichen Grenzen nicht überschreiten, betont Heela. Das heißt konkret: keine erotischen Darstellungen und „kompletter Trash geht auch nicht“. So könne sie sich nicht vorstellen, etwa beim Dschungelcamp aufzutreten.

Heela will Menschen Mut machen

Ihre Kreativität schöpft die lebensfrohe Songwriterin oft aus dem Alltag – manchmal sogar aus dem Schmerz. So auch die Idee zu ihrem Song „Love me lika a Fire“. Sie sei damals in einen Kollegen verschossen gewesen, doch der habe das gar nicht gemerkt, erzählt Heela. Sie habe dann ihre Fantasie aufgegriffen und in das Lied eingearbeitet. „Ich versuche das Beste aus jeder Situation zu machen“, sagt sie.

Heela ist es wichtig, anderen Menschen zu deren Berufung zu ermutigen. „Zu wenige Menschen sagen einander ‚du schaffst das’“, bedauert Heela. Dabei ist eine solche Unterstützung auch für ihr eigenes Schaffen sehr wichtig: „Ich sage mir das immer wieder selbst und ich habe tolle Freunde, die mir das ebenfalls sagen.“

Ihre Kunst ist manchmal auch ein Weg, um etwas zurückzugeben. So bestand Heela darauf, dass sie ihre neue Frisur während der Sendung „Shopping Queen“ im Salon von Achim Rothenbühler schneiden ließ. Er hatte ihr vor einigen Jahren einen gratis Haarschnitt mit Styling und Blondierung geschenkt, den sie damals für ein Musikvideo gebraucht hatte. Mit dem öffentlichkeitswirksamen Auftritt in der Sendung konnte sich Heela nun für die damalige Talentförderung revanchieren. Für die Mitarbeiter im Salon gab es dann auch ein stattliches Trinkgeld von 20 Euro.

Fernsehsendung

Shopping Queen
Die Sendung ist hier in der Online-Mediathek aufrufbar.