Sein Leben bewegte sich zwischen Gitarre und Kripo: Der Komponist Conny Conrad, der über 40 Jahre lang beim LKA in Bad Cannstatt unter anderem in Sachen Konrad Kujau ermittelte, ist nach zweiwöchigem Koma aufgrund einer Corona-Erkrankung gestorben.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Über 40 Jahre lang hat er beim Landeskriminalamt in Bad Cannstatt gearbeitet, zuletzt als Erster Hauptkommissar. „Nebenbei“ schrieb er in dieser Zeit 1300 Musiktitel. Mit 63 Jahren ist Conny Conrad nach zweiwöchigem Koma am Dienstag im Krankenhaus Freudenstadt nach einer Corona-Erkrankung gestorben. Musik war für den Bandleader und Komponisten stets mehr als ein Hobby. „Mit seiner einzigartigen Leidenschaft für die Musik und seiner Präzision an der Gitarre hat Conny uns alle begeistert“, sagt Sänger David Hanselmann unserer Zeitung, der „sehr gern und freundschaftlich“ mit ihm zusammengearbeitet hat. Ein Höhepunkt ihres gemeinsamen Schaffens war „Hello Stuttgart go“, die Hymne zur Leichtathletik-WM 1993 in Stuttgart.

 

2020 erschien sein Buch „Kriminaltango – zwischen Gitarre und Kripo“

Ohne jemals eine Uniform getragen zu haben, ging Conny Conrad im November 2018 nach über 40 Dienstjahren bei der Kripo in den Ruhestand. Zu seinen spektakulärsten Fällen zählten die Kunstfälschungen von Konrad Kujau und „der Hammermörder“. Ebenso prägte die Musik sein Leben: Mit seiner Band Rockingham Palace trat er unter anderem in der Polizeihochschule in Villingen-Schwenningen auf. Mit Musik setzte er sich bei sozialen Projekte wie „Rock For Your Children“ etwa für Kinderrechte ein.

2020 erschien sein Buch „Kriminaltango – zwischen Gitarre und Kripo“. Für sein Lebenswerk ist er von der deutschen Popstiftung mit dem „Pop und Rock Preis“ geehrt worden. Conrad hinterlässt eine Ehefrau.