Am Samstag präsentiert Benjamin Reiff seine EP in der Conditorei, gewissermaßen ohne Vorwarnung. Auf ein so gutes Stück Popmusik waren jedenfalls wir nicht vorbereitet.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Die schönsten Pop-Blüten blühen manchmal im Verborgenen. Mehr oder weniger ohne Vorwarnung sprießt es diesen Samstag am Schoettle-Platz: In der Conditorei stellt Benjamin Reiff seine EP "Sunrise Sunset" vor. Dazu findet sich im Netz nichts, es gibt lediglich eine noch recht junge Facebook-Seite. Deshalb müssen an dieser Stelle Worte genügen, um die luftigen Popsongs des Musikers zu beschreiben.

 

Um Benjamin Reiffs Akustikgitarren-Gerüst und seine angenehm präsente, aber nicht aufdringliche Stimme hat Jens-Peter Abele ein transparent-leichtes Soundgewand gestrickt, das einen mindestens durch das beginnende Frühjahr trägt und selbst für laue Sommernächte noch schwärmerisch genug ist. Gitarre hat ein gewisser Gabriel Holz gespielt, der bis Mitte der Nullerjahre bei Fools Garden aktiv war, man hört Joe Styppa am Schlagzeug und bei vier Tracks Jens-Peter Abele am Bass. Popmusik von Erwachsenen für Erwachsene also mit kleiner Beatles-All-you-need-is-love-Reminiszenz gleich im ersten Track "Let the music play".

So arbeitet sich eine schön präsente Akustikgitarre freundlich bewegt durch Songs, die im besten Sinne ins Ohr gehen und ganz ohne Nostalgie-Anklänge schön zeitlos daherkommen. Auch bei der Release-Show am Samstag wird Benjamin Reiff mit Band antreten. Dass der Gig zudem in der äußerst selten für Livemusik genutzten Conditorei am Schoettle-Platz stattfindet, verleiht dem Ganzen endgültig etwas Geheimtipp-Haftes. Kurzum: für Popentdecker gibt es am Samstagabend wenig Besseres.


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