Emanuel Bubeck führt als Wine Guide beim Sunset Wine Tasting durch die Weinberge in Rotenberg. Und die Teilnehmer erfahren viel Neues.

Stuttgart - Emanuel Bubeck holt zur Sicherheit noch eine Flasche Wein. „Es soll ja keiner auf dem Trockenen sitzen“, sagt er angesichts des Ansturms – und dann geht es los. Der 23-Jährige ist einer der sogenannten Wineguides, die an diesem Samstagabend durch die Weinberge rund um die Kelter Rotenberg führen.

 

Der Besucherandrang ist groß, vor allem junge Menschen sind ans Collegium Wirtemberg gekommen: etliche Junggesellenabschiede, Gruppen, Pärchen. Die Besucher werden im Laufe des Abends in Gruppen eingeteilt, bis 20 Uhr werden die Touren mit Weinprobe angeboten. Im Anschluss darf bis Sonnenuntergang auf der Terrasse gesessen werden.

Seit 2012 sind Wineguides unterwegs

Die Wineguides sind seit 2012 im Collegium im Einsatz. Es sind junge Menschen, die sich in ihrer Freizeit mit dem Thema Weinanbau und -herstellung beschäftigen. Während des Sommers führen die Experten immer am letzten Samstag des Monats beim Sunset Wine Tasting durch die Weinberge. Das Ziel: junge Menschen auf eine frische und neue Art fürs Thema Wein begeistern, übliche Weinverkostungen aufzubrechen und die Hemmschwelle zu senken.

Bubeck ist „in den Weinbergen aufgewachsen“, wie er sagt. Seit Generationen wird in seiner Familie Wein angebaut. Den Betrieb hat sein Bruder übernommen, während er selbst nach einer Ausbildung zum Speditionskaufmann schließlich Schreiner geworden ist. „Der Weinanbau ist von so vielen Faktoren abhängig, auf die man keinen Einfluss hat – das wäre nichts für mich“, sagt er. Ganz davon lassen kann er aber trotzdem nicht. Bei der Familie wird weiter mitgeholfen, als Wineguide vermittelt er sein Wissen und seine Leidenschaft für die Reben im Weinberg.

Dort Probieren, wo der Wein wächst

Als erstes schenkt Bubeck auf seiner Tour einen Silvaner aus. „Genau da, wo wir jetzt stehen, wachsen die Trauben für diesen Wein“, sagt er. Während die Tour-Teilnehmer die ersten Schlucke nehmen, erklärt Bubeck, wie der Wein hergestellt wurde, was herauszuschmecken sei – Quitte, Zitrusfrüchte – und welche Arbeiten derzeit im Weinberg zu tun sind.

Die Teilnehmer sind interessiert, das Konzept scheint aufzugehen, auch nach der zweiten Station und einem Glas Rosé, werden weiter Fragen gestellt, vor allem zur Art der Verarbeitung. „Die Traube ist eine Frucht wie jede andere und trotzdem entfaltet sie im Wein so viele Aromen. Das ist das Faszinierende am Thema“, sagt Bubeck zum Abschluss.

Die nächste Gruppe wartet schon.