„Supertalent“ aus Kernen Der junge Mann mit dem starken Kinn

Fernando Frank hofft, in der RTL-Show eine Runde weiter zu kommen. Seine Oma drückt ihm in Kernen feste die Daumen.
Kernen - Als Fernando Frank den Bauzaun hochwuchtete und auf seinem Kinn platzierte, haben selbst Nazan Eckes, Bruce Darnell und Dieter Bohlen gestaunt. In der RTL-Sendung „Das Supertalent“ am vergangenen Samstag zeigte der 22-Jährige eine spektakuläre Balance-Nummer. „Stühle auf dem Kinn zu balancieren, ist eine uralte Artistennummer, das macht inzwischen kaum noch jemand“, sagt Frank. Das Publikum habe immer den Verdacht, dass die Sitzmöbel vielleicht doch aus Styropor bestehen, erklärt der Artist, der in einer Zirkusfamilie aufwuchs.
Der Zirkus Hallygally mit Standort Mannheim ist die Heimat von Fernando Frank
Seine Großmutter mütterlicherseits stammt aus Rommelshausen. „Mein Vater hat meine Mutter kennengelernt, als sein kleiner Zirkus dort gastierte“, sagt Frank. Seine Oma Monika Finckh lebt noch heute dort. „Wir sehen uns mindestens fünf- oder sechsmal im Jahr“, sagt der begabte Artist. Seit seinem sechsten Lebensjahr hat er alle möglichen Nummern einstudiert. „In einem kleinen Zirkus macht jeder alles, ich kann auch Schlagzeug spielen, jonglieren und Tiere dressieren.“ Der Zirkus Hallygally mit Standort Mannheim ist seine Heimat. Vater, Mutter und die vier Kinder haben sich aber zwischenzeitlich von der Manege verabschiedet und treten in Altenheimen, Schulen und Kindergärten auf.
„Wir schlagen uns so einigermaßen durch“, sagt Fernando Frank, der nebenher als Chauffeur arbeitet. Wieder einmal vor großem Publikum aufzutreten, das war Fernando Franks heimlicher Wunsch. Als er mitbekam, dass in Mannheim ein Vor-Casting für die RTL-Show „Das Supertalent“ anberaumt war, fasste er sich ein Herz und ging hin. Franks Vater, der auf dem Bau arbeitet, hatte seinem Sohn geraten, die Balance-Nummer mal mit Werkzeug zu probieren. Unter anderem setzte sich Fernando Frank einen Zehn-Kilo-Hammer, einen Bauzaun und schließlich einen 40 Kilogramm schweren Luftdruckhammer aufs Kinn. „Dass ich das mit dem sperrigen Bauzaun schaffe, wollten die mir beim Vor-Casting erst gar nicht glauben“, sagt er. Doch es klappte, und er wurde direkt nach Bremen eingeladen, wo die Sendung produziert wird. „Meine Mutter hatte ein bisschen Angst, dass die Jury mich veräppelt und auslacht, aber ich muss sagen, es war echt fair. Alle waren sehr freundlich, das hat mich positiv überrascht“, sagt Fernando Frank.
Dieter Bohlen habe zwar gemeint, seine Nummer sei noch nicht Las-Vegas-reif, aber da konterte Frank selbstbewusst: „Bei vielen ist die Show drumherum die Hauptsache und die Leistung ist mau, bei mir hat die Leistung gestimmt.“
Fernando Frank überzeugt die Jury und ist mit drei Ja-Stimmen eine Runde weiter
Das überzeugte schließlich auch die Jury. Fernando Frank ist mit drei Ja-Stimmen eine Runde weiter gekommen. Er hat also die Chance, von der Jury in einem zweiten Schritt in die engere Auswahl für das Finale gewählt zu werden. Denn erst, wenn die Jury alle Castingauftritte gesehen hat, entscheidet sie, welche 17 Kandidaten es in die Entscheidungsshow „Das Supertalent – der Kampf um die letzten Finalplätze“ schafft. Im großen Live-Finale am 16. Dezember treten dann die zwölf besten Kandidaten gegeneinander an: Wer besitzt das größte Talent, das größte Unterhaltungspotenzial? Mit ihren Telefonanrufen entscheiden schließlich ganz alleine die Zuschauer, wer den Titel „Supertalent 2017“ und damit 100 000 Euro gewinnt.
Das heißt, das früheste Wiedersehen mit Fernando Frank könnte es in der Supertalent-Entscheidungsshow Anfang Dezember geben. Der junge Mann hofft natürlich dabei zu sein, aber er glaubt noch nicht so richtig daran. „Mir war einfach wichtig, eine Lanze für den Zirkus zu brechen. Dass die Leute sehen, wie viel Arbeit hinter solchen Auftritten steckt und diesen Beruf wieder schätzen“, erklärt Fernando Frank. Vermutlich wird nicht nur seine Großmutter in Rommelshausen dem sympathischen jungen Mann fest die Daumen drücken.
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